News: Ein künstlicher Dirigent
Die Arbeitsgruppe um Henry Abarbanel und Misha Rabinovich von der University of California in San Diego präparierte dieses Ganglion heraus und tötete die Schrittmacherzelle ab, während das restliche Netz intakt blieb. Anschließend verbanden die Forscher eine der überlebenden Nervenzellen über eine Mikroelektrode mit einem einfachen elektrischen Schaltkreis. Die künstliche Nervenzelle sendete ein oszillierendes Signal an das neuronale Netz, das daraufhin wieder sein regelmäßiges Aktivitätsmuster aufnahm, berichteten die Forscher am 27. Oktober 1999 auf der Jahrestagung der Society for Neuroscience in Miami Beach.
Vielleicht können die Resultate als zukunftsweisendes Modell dienen für die Therapie von Menschen, bei denen die zentralen Mustergeneratoren geschädigt wurden – zum Beispiel jene, die am Laufen beteiligt sind. Ronald Harris-Warrick von der Cornell University in Ithaca, New York, ist von den Ergebnissen begeistert. Bis zu einer Anwendung in der Medizin sei es jedoch noch ein weiter Weg, meint er.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 19.10.1999
"Parallelrechnersystem simuliert mehr als 30 000 Neuronen"
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