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News: Ein schneller Nachweis von Antimon

In biblischen Zeiten verhalf das Element Antimon den Frauen zu einem bezaubernden Augenaufschlag - sein Mineral Stibnit verlieh dem Makeup eine geheimnisvolle Schwärze. Heutzutage stellt Antimon eher ein Problem dar. Denn seine Verbindungen sind gesundheitsschädigend, und es könnte mit dem Abwasser aus industriellen Prozessen in die Umwelt gelangen. Eine neue selektive Elektrode vermag geringe Konzentrationen des Elements in wenigen Minuten nachzuweisen und so die Kontrollen zu erleichtern.
Bei organischen Synthesen werden auch heute noch Antimonchloride verwandt, die nach Möglichkeit nicht in die Umwelt gelangen sollten. Antimonsalze reichern sich im Körper an und verursachen Erkrankungen der Nieren und Lunge, Haut- und Lungenkrebs sowie psychische Störungen. Doch die Substanzen sind nicht so einfach in den Prozesswässern nachzuweisen und dementsprechend schwierig zu überwachen.

Wissenschaftler der sibirischen Krasnoyarsk State University verkündeten nun auf der Konferenz Ecoanalytica-2000, dass sie eine Mess-Elektrode entwickelt haben, die schnell und selektiv Antimonhexachlorid-Ionen ([SbCl6]-) aufspürt. Grundlage der Membran ist gewöhnliches PVC, das sensitive Molekül ist Methylviolett – ein Farbstoff, der schon mit geringen Antimonhexachlorid-Konzentrationen interagiert. Die häufigen Antimon-III-Verbindungen müssen allerdings zuvor mit Kaliumnitrit oxidiert werden.

Die ersten Exemplare der Elektrode reagieren mit einem linear ansteigenden Signal auf Antimonkonzentrationen zwischen 50 Mikro- und 50 Millimolar. Für die Verbindungen anderer Metalle wie Silber, Kupfer, Kobalt, Nickel und Eisen ist die Empfindlichkeit 1000mal geringer. Eine Messung dauert dabei nur fünf Minuten. Die routinemässige Kontrolle der Abwässer dürfte damit in greifbare Nähe gerückt sein.

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