News: Eine erstaunliche Verjüngung
Die ältesten akzeptieren Altersschätzungen über die Kolonisierung Australiens liegen bei 50 000-60 000 Jahren. Diese Daten wurden von Roberts und seinen Kollegen errechnet. Die Forscher beschäftigen sind nun damit, auch ihre eigenen Schätzungen einer erneuten Überprüfung zu unterziehen, um festzustellen, ob auch diese zu hoch angesetzt wurden.
Die Arbeit liefert ein weiteres Argument im Streit zwischen "gegnerischen" wissenschaftlichen Lagern: Jede der Seiten hält eine bestimmte Theorie über das Erscheinen und die Ausbreitung des modernen Menschen über den gesamten Globus für richtig.
Die Schule, die die These von der "multiregionalen Kontinuität" vertritt, glaubt, daß Menschen in verschiedenen Regionen der Welt ihre Wurzeln bis zum Homo erectus zurückverfolgen können. Ihrer Ansicht nach lebte der Homo erectus vor ungefähr einer Million Jahren in allen diesen Gegenden.
Die Out-of-Africa-Schule vertritt dagegen die Auffassung, daß alle anatomisch modernen Menschen ihre Abstammung auf eine Population zurückführen können, die vor 200 000 bis 100 000 Jahren in Afrika lebte, sich von dort über die ganze Welt verbreitete und einheimische Bevölkerungen verdrängte.
Multi-Regionalisten fanden große Freude an dem bisher angenommenen hohen Alter der Artefakte aus Australien, da diese Daten das Out-of-Africa-Modell unwahrscheinlicher erscheinen ließen.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 30.1.1998
"Die Zähne Afrikas"
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