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Astronomie: Eine Straße aus Sternen

Eine 43 000 Lichtjahre lange Struktur verbindet die Große und die Kleine Magellansche Wolke. Sie beleuchtet die rätselhafte Vergangenheit der beiden Nachbarn der Milchstraße.
Brücke aus Sternen

Astronomen haben eine bisher unbekannte Verbindung zwischen den zwei Magellanschen Wolken entdeckt, den größten Satellitengalaxien der Milchstraße. Die Sternenbrücke messe etwa 43 000 Lichtjahre, also ungefähr ein Drittel der Ausdehnung der Milchstraße, berichten die Forscher nach Auswertung von Beobachtungsdaten des Weltraumobservatoriums Gaia.

Die Aufnahmen des ESA-Satelliten sind seit drei Monaten für Forscher aus aller Welt zugänglich. Sie enthalten die bisher detaillierteste Sternenkarte unserer kosmischen Umgebung. Die Wissenschaftler um Vasily Belokurov von der University of Cambridge konzentrierten sich in ihrer Analyse auf Sterne vom Typ RR Lyrae. Die Helligkeit dieser besonders alten Gaskugeln schwankt in periodischen Abständen, so dass Astronomen sie recht leicht erkennen können.

Bereits in der Vergangenheit haben Himmelsforscher Verbindungen zwischen der Großen und der Kleinen Magellanschen Wolke entdeckt. So bestehen zwischen den beiden Gebilden Brücken aus Wasserstoffgas und jungen Sternen. Bisher ist es Astrophysikern aber nicht gelungen, aus diesen Informationen die genauen Bahnen der beiden Satelliten zu rekonstruieren.

Mit Hilfe der nun entdeckten RR-Lyrae-Brücke hoffen die Forscher, die Vergangenheit der Sterninseln besser zu verstehen. So spricht der Vergleich mit Simulationen dafür, dass sich die Brücken bildeten, als sich die beiden Gebilde vor 200 Millionen Jahren besonders nahe kamen. Damals könnte die Schwerkraft der großen Wolke Sterne und Gas aus der ihrer kleinen Schwester herausgerissen haben, vermuten die Forscher.

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