Planeten : Erdähnliche Polarlichter auf Mars
Obwohl das Magnetfeld des Planeten Mars deutlich schwächer ist als das Erdmagnetfeld, entstehen die Polarlichter auf dem roten Planeten anscheinend nach dem gleichen Mechanismus. Zu diesem Ergebnis ist ein internationales Team von Astronomen um Richard Lundin vom schwedischen Institut für Weltraumphysik nach Auswertung von Daten der Sonde Mars Express gekommen.
Die Wissenschaftler untersuchten mit einem Spezialgerät zur Messung von Weltraumplasma und energiereicher Atome an Bord von Mars Express die Beschleunigung geladener Teilchen auf der Nachtseite des Planeten. Sie verzeichneten dabei Elektronen, die entlang magnetischer Feldlinien in die dünne Marsatmosphäre stürzten, sowie geladene Atome, die den entgegengesetzten Weg nahmen. Bei Zusammenstößen mit den Molekülen der Atmosphäre regen die schnellen Teilchen mit ihrer Energie jene Leuchtprozesse an, die als Auroras oder Polarlichter bekannt sind.
Weil das Magnetfeld des Mars relativ schwach und ungleichmäßig ist, war bislang nicht sicher, ob es ausreichen würde, um die Elektronen und Ionen umzulenken und auf genügend große Dichten zu konzentrieren. Doch tatsächlich erreicht die Energiedichte der Teilchen im Bereich des Äquators an verschiedenen Stellen mit besonders starken Magnetfeldern Werte, wie sie von der Erde bekannt sind. Damit dürften Polarlichter auf dem Mars mehr lokale Erscheinungen sein, die eher in niedrigen Breiten auftreten als an den Polen, aber im Prinzip auf die gleichen Vorgänge zurückzuführen sind wie auf der Erde.
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