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OSIRIS-REx: Erfolgreicher Kontakt mit Asteroid Bennu

OSIRIS-REx hat für wenige Sekunden auf dem Asteroiden Bennu aufgesetzt und die Systeme aktiviert. Ob die Sonde Staub einsammeln konnte, muss sich noch zeigen. Auch, wie viel.
Die Grafik zeigt den Anflug der Raumsonde OSIRIS-REx auf Asteroid Bennu.

Die US-Raumfahrtbehörde NASA möchte Bodenproben eines Asteroiden im Jahr 2023 zur Erde bringen. Ein wesentliches Vorhaben der Mission war nun erfolgreich: In der Nacht auf Mittwoch deutscher Zeit hat die amerikanische Raumsonde OSIRIS-REx für wenige Sekunden auf dem Asteroiden Bennu aufgesetzt und dabei wie geplant ein System zur Probenentnahme aktiviert. Ob die Sonde tatsächlich Staub und Kies einsammeln konnte – und wenn ja, wie viel –, wird sich allerdings erst in den kommenden Tagen zeigen.

Bei der NASA war der Jubel dennoch groß. »Ich kann nicht glauben, dass wir das tatsächlich geschafft haben«, sagte Missionsleiter Dante Lauretta am Ende eines langen Tages im Livestream der Landung.

Mehr als vier Stunden zuvor hatte OSIRIS-REx die Umlaufbahn verlassen und mit dem langsamen Abstieg zur Oberfläche des 500 Meter großen Asteroiden begonnen. Immer wieder verglich die Sonde dabei Aufnahmen ihrer Navigationskamera mit zuvor abgespeicherten Bildern, um dadurch die aktuelle Position zu bestimmen. Teilweise gelang dies auf einen halben Meter genau, so die Meldungen aus dem Kontrollraum.

© NASA
OSIRIS-REx-Anflug im Livestream

60 Gramm Bennu-Proben wären gut, zwei Kilogramm noch besser

Zwei vollautomatische Kurskorrekturen basierend auf diesen Daten verliefen offenbar wie geplant. Auch Befürchtungen der Missionsmanager, OSIRIS-REx könnte eine Stelle auf der von Felsen und Gesteinsbrocken überzogenen Asteroidenoberfläche anpeilen, die die Sonde in Gefahr bringen würde, bewahrheiteten sich nicht.

Wenige Sekunden vor dem Aufsetzen, als noch Zeit für einen Abbruch gewesen wäre, meldete das Kontrollzentrum: »Gefährdungswahrscheinlichkeit null Prozent«. Dann ging alles ganz schnell. Die etwa zwei Tonnen schwere Sonde setzte mit ihrem Probenarm auf und pustete Stickstoff auf die Oberfläche – in der Hoffnung, das dabei aufgewirbelte Gestein mit einem Filter einsammeln zu können. Wenige Sekunden später hob OSIRIS-REx schon wieder ab.

Vorläufige Daten hätten gezeigt, dass die Aktion wie geplant verlaufen sei, meldete die NASA. Ob die Sonde auch Proben aufgeklaubt hat, muss sich aber noch zeigen. In den nächsten Tagen soll dazu eine Kamera den Probenbehälter inspizieren. Zudem ist geplant, die Sonde mit ausgestrecktem Arm rotieren zu lassen – wie einen Eiskunstläufer bei einer Pirouette. Aus den dabei wirkenden Kräften wollen Ingenieure die Masse der Proben bestimmen.

Im Idealfall befinden sich zwei Kilogramm im Behälter, 60 Gramm sollten es mindestens sein, so die Vorgabe der NASA. Hat OSIRIS-REx weniger oder gar nichts eingesammelt, können die Missionsmanager zwei weitere Versuche starten. Im März ist dann der Rückflug zur Erde geplant, wo die Sonde im September 2023 ankommen soll.

Bislang ist es lediglich Japan gelungen, winzige Mengen an Asteroidenstaub zurückzubringen. Da die fernen Himmelskörper aus der Frühphase des Sonnensystems stammen, könnten sie erklären, wie die Planeten entstanden sind und wie das Leben auf die Erde gekommen ist. Entsprechend groß ist das Interesse von Astronomen, Bodenproben von Asteroiden in irdischen Labors zu untersuchen.

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