News: Falscher Verdacht
Der Verdacht liegt nahe, dass sich das Klimaphänomen El Niño angesichts der globalen Erwärmung verstärkt. Doch fossile Korallen aus der Südsee sprechen eine andere Sprache.
Alle drei bis sieben Jahre um die Weihnachtszeit wehen die Passatwinde im äquatorialen Pazifik ohne offensichtlichen Anlass besonders schwach und vermögen den Strom warmen Wassers aus dem Westen nicht aufzuhalten. Dann wird das Meer im Ostpazifik, vor den Küsten Südamerikas, so warm, dass die Fische keine Nahrung mehr finden und katastrophale Unwetter ganze Landstriche verwüsten - während Australien und Südostasien unter monatelangen Dürren leiden.
Mitunter reichen die Folgen einer solchen El Niño Southern Oscillation (ENSO) bis weit in unsere Breiten, und insbesondere, wenn das Klimaphänomen in unregelmäßigen Abständen besonders heftig zuschlägt, kostet es Menschenleben und die Volkswirtschaften Milliarden.
So geschehen etwa 1982/83 und 1997/98, weshalb viele Forscher annehmen, das empfindliche Gleichgewicht von Passatwinden und pazifischen Meeresströmungen sei durch den unmäßigen Verbrauch fossiler Brennstoffe, ergo den menschengemachten Treibhauseffekt gestört.
Doch die fossilen Korallen von Palmyra Island sprechen eine andere Sprache. Kim Cobb vom California Institute of Technology in Pasadena hatte zusammen mit ihren Kollegen dort fast 100, bis zu zwei Meter lange Bohrkerne entnommen, in denen das Wetter bis ins Jahr 930 archiviert war.
Dabei machten sich die Forscher das von der Temperatur abhängige Verhältnis zweier unterschiedlich schwerer Sauerstoffisotope zunutze. Steigen die Wassertemperaturen, verdunstet aufgrund der höheren Energie im Verhältnis zum leichten 16O mehr schweres 18O. Das führt dazu, dass sich im Meerwasser der Anteil des schweren Isotops verringert.
Bei hohen Wassertemperaturen bauen die Korallen also weniger 18O in ihr Skelett ein als unter kühlen Bedingungen. Indem die Forscher in ihren Korallenkernen alle paar Zentimeter dieses Isotopenverhältnis bestimmten, erhielten sie eine hoch aufgelöste Temperaturkurve.
Und an der fiel vor allem eines auf: Die Kapriolen von El Niño und La Niña waren nicht in jüngster Vergangenheit besonders heftig, sondern im Laufe des 17. Jahrhunderts, lange vor der Industriellen Revolution.
Zudem war das Auf und Ab der Temperaturen über die Jahrhunderte mal vergleichsweise gleichmäßig, ein anderes Mal hingegen überaus stürmisch. Immerhin bezeugen auch die Korallen von Palmyra, wie viele andere Klimaarchive, dass sich die Erde seit 1976 deutlich erwärmt. Zweifelsohne ist dies auch Folge des zunehmenden Ausstoßes von Treibhausgasen. Auf den El Niño hat die globale Erwärmung aber offenbar keinen erkennbaren Einfluss.
Mitunter reichen die Folgen einer solchen El Niño Southern Oscillation (ENSO) bis weit in unsere Breiten, und insbesondere, wenn das Klimaphänomen in unregelmäßigen Abständen besonders heftig zuschlägt, kostet es Menschenleben und die Volkswirtschaften Milliarden.
So geschehen etwa 1982/83 und 1997/98, weshalb viele Forscher annehmen, das empfindliche Gleichgewicht von Passatwinden und pazifischen Meeresströmungen sei durch den unmäßigen Verbrauch fossiler Brennstoffe, ergo den menschengemachten Treibhauseffekt gestört.
Doch die fossilen Korallen von Palmyra Island sprechen eine andere Sprache. Kim Cobb vom California Institute of Technology in Pasadena hatte zusammen mit ihren Kollegen dort fast 100, bis zu zwei Meter lange Bohrkerne entnommen, in denen das Wetter bis ins Jahr 930 archiviert war.
Dabei machten sich die Forscher das von der Temperatur abhängige Verhältnis zweier unterschiedlich schwerer Sauerstoffisotope zunutze. Steigen die Wassertemperaturen, verdunstet aufgrund der höheren Energie im Verhältnis zum leichten 16O mehr schweres 18O. Das führt dazu, dass sich im Meerwasser der Anteil des schweren Isotops verringert.
Bei hohen Wassertemperaturen bauen die Korallen also weniger 18O in ihr Skelett ein als unter kühlen Bedingungen. Indem die Forscher in ihren Korallenkernen alle paar Zentimeter dieses Isotopenverhältnis bestimmten, erhielten sie eine hoch aufgelöste Temperaturkurve.
Und an der fiel vor allem eines auf: Die Kapriolen von El Niño und La Niña waren nicht in jüngster Vergangenheit besonders heftig, sondern im Laufe des 17. Jahrhunderts, lange vor der Industriellen Revolution.
Zudem war das Auf und Ab der Temperaturen über die Jahrhunderte mal vergleichsweise gleichmäßig, ein anderes Mal hingegen überaus stürmisch. Immerhin bezeugen auch die Korallen von Palmyra, wie viele andere Klimaarchive, dass sich die Erde seit 1976 deutlich erwärmt. Zweifelsohne ist dies auch Folge des zunehmenden Ausstoßes von Treibhausgasen. Auf den El Niño hat die globale Erwärmung aber offenbar keinen erkennbaren Einfluss.
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