Ökologie: Fledermäuse als Helfer von Ökobauern und Forstwirten
Fledermäuse stehen den Vögeln in ihrer Rolle als natürliche Schädlingsbekämpfer in nichts nach, wie Forscher vom Smithsonian Tropical Research Institute und von der Universität Michigan in zwei unabhängigen Studien in Mexiko [1] und Panama [2] bewiesen. Besonders Bio-Bauern, auf deren Plantagen keine Pestizide verwendet werden, profitieren von dieser natürlichen Art, die Insektenpopulation im Zaum zu halten.
Den Effekt der fliegenden Insektenfresser auf den Schädlingsbefall untersuchten die Forscher, indem sie Netze über tropischen Nutzpflanzen, wie zum Beispiel Kaffee, aufspannten und so natürlichen Fressfeinden der Schädlinge den Zugang verwehrten. In vorherigen Studien, bei denen diese Schutzhauben Tag und Nacht aufgestellt blieben, erklärten Wissenschaftler die Zunahme des Insektenbefalls auf den so isolierten Pflanzen allein durch den Ausschluss der Vögel. In den neuen Untersuchungen differenzierten die Forscher zwischen Vögeln und Fledermäusen, indem sie die Netze nur tagsüber oder nur nachts aufspannten. Dabei zeigte sich, dass die nachtaktiven Flattermänner sogar die effektiveren Insektenvertilger sind.
Fledermäuse sind aber nicht nur als Räuber, sondern auch als Bestäuber und Samenverbreiter aktiver Bestandteil des Ökosystems. Sie können daher einen wichtigen Beitrag zur Wiederaufforstung abgeholzter Regenwälder leisten. Dass dies funktioniert, bewies Detlev Kelm vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin in einer Langzeitstudie in Costa Rica [3], bei der er künstliche Tagesquartiere auf gerodeten Flächen anbrachte. Im Gegensatz zu Vögeln und Kleintieren scheuen die Fledermäuse sich nicht vor offenem Gelände und nahmen die aus Beton bestehenden Schlafhöhlen innerhalb kurzer Zeit in Besitz. Mit ihrem Kot verbreiteten sie mehr als sechzig Pflanzenarten rund um diese "Nistkästen" und legten somit den Grundstein für einen Sekundärwald. (alj)
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