News: Flügel sind zum Starten da
Der Flugingenieur Phillip Burgers vom San Diego Natural History Museum und der Paläontologe Luis Chiappe vom Natural History Museum of Los Angeles County haben nun versucht, mit einem einfachen aerodynamischen Modell diese Frage zu klären. Wie sie in Nature vom 6. Mai 1999 berichten, ließen sie Archaeopteryx in ihrem Modell starten, indem dieser sich mit den Hinterbeinen vorwärts stieß und zwischenzeitlich diesen Antrieb mit den Beinen durch Flügelschläge ergänzte. Die Flügel lieferten einen gewissen Auftrieb und reduzierten so das Gewicht, das auf den Hinterbeinen ruhte. Dadurch konnte dann wieder die Geschwindigkeit erhöht werden. Bis dann der Archaeopteryx schließlich die Geschwindigkeit erreichte, die nötig war, um durch das Schlagen der Flügel einen so großen Auftrieb zu erhalten, daß der Urvogel sich in die Luft erheben konnte.
Burgers und Chiappe konnten durch ihre Berücksichtigung des Flügelschlags die Geschwindigkeitslücke zum verschwinden bringen. Sie konnten zeigen, daß Archaeopteryx möglicherweise in der Lage war, eine Geschwindigkeit von bis zu 7,8 Metern pro Sekunde zu erreichen – und das iinnerhalb von drei Sekunden. Nach Chiappes Ansicht entwickelte sich die Fähigkeit zu fliegen, um schneller Beute nachzustellen oder aber um selbst Räubern zu entkommen.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 25.6.1998
"Federschmuck bei großen Tieren"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 20.3.1998
"Ein weiterer Hinweis auf die Herkunft der Vögel"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum der Wissenschaft 4/98, Seite 38
"Der Ursprung der Vögel und ihres Fluges"
(nur für Heft-Abonnenten online zugänglich)
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