News: Gefangenes Kohlendioxid
Die Geochemiker Kenneth McGee und Terrence Gerlach vom U.S. Geological Survey in Vancouver, Washington, haben zwei unterirdische Überwachungsstationen installiert und ab Oktober 1995 ein Jahr lang stündlich CO2-Messungen durchgeführt (Geology, Ausgabe vom Mai 1998). Sie entdeckten, daß die Schneedecke die CO2-Konzentrationen dramatisch verändern konnte. An einer Station lag die CO2-Konzentration im Boden zwei Monate lang mehr als zehnmal über dem Durchschnitt. In dieser Zeit verzögerte Tiefschnee die Diffusion des Gases in die Luft. Gerät ein Skifahrer in eine tiefliegende Stelle, in der sich CO2 ansammeln kann, könnte diese hohe Konzentration tödliche Folgen haben, sagte McGee. Der U.S. Forest Service hat bereits Warnschilder in den drei gefährlichsten Zonen aufgestellt.
Die Forscher entdeckten ebenfalls einen nach McGee "erstaunlichen" Säuregehalt im Boden, und zwar einen pH-Wert von 4. Dieser niedrige pH-Wert wird hier durch Kohlensäure hervorgerufen, die gebildet wird, wenn sich CO2 in Wasser löst und mit Mineralien im Boden reagiert. "Die meisten Böden besitzen eine außerordentliche Fähigkeit, die Säure abzupuffern", bemerkt McGee. Aber dem Mammoth-Boden, der aus eher jungem Granit besteht, fehlt durch seine Zusammensetzung diese Pufferkapazität, um Säure zu neutralisieren. Dies schädigt Pilze, Bakterien und Insekten, die im Boden leben.
Die Forscher betreiben nun sechs CO2-Überwachungsstationen am Mammoth Mountain, einem der wenigen Netzwerke dieser Art auf der Welt, sagte die Geochemikerin Susan Brantley von der Pennsylvania State University in University Park. "Es wird interessant sein, Korrelationen zwischen Gasemissionen und seismischen Aktivitäten am Berg zu beobachten", sagte sie. Solche Zusammenhänge wurden bisher selten gefunden, aber Langzeit-Messungen könnten Muster aufdecken.
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