Zoobesucher halten von einem Strauß oder Emu meist respektvoll Abstand. Zu Recht: Mit der für einen Vogel eindrucksvollen Größe, den scharfen Krallen und dem harten, spitzen Schnabel kann das Tier einem Menschen durchaus gefährlich werden. Nun haben chinesische Paläontologen in der Mongolei die Überreste eines Dinosauriers gefunden, der in seinem äußeren Erscheinungsbild den heutigen Laufvögeln ähnelte – nur wog er 1,4 Tonnen und wurde bei einer Länge von acht Metern bis zu 3,5 Meter groß.

Gefiederte, aber flugunfähige Saurier sind zwar seit langem bekannt, doch erreichte keiner bisher solche Ausmaße. Auch unter den Fleisch fressenden Raubsauriern war Gigantoraptor elianensis einer der Größten. Nur wenige seiner Kumpanen wie Tyrannosaurus rex konnten da mithalten.

Bei dem gefundenen Fossil handelt es sich um ein etwa elf Jahre altes, noch nicht ausgewachsenes Tier, das kurz vor dem Ende der Kreidezeit vor ungefähr 65 Millionen Jahren lebte. Es wird der Gruppe der Hohlknochensaurier zugeordnet, die Ähnlichkeiten mit den heutigen Vögeln aufweisen. Das Forscherteam um Xing Xu von der Chinesischen Akademie der Wissenschaft entdeckte den Oberschenkelknochen des Tiers eher zufällig während der Dreharbeiten für eine TV-Dokumentation.