News: Genetische Ziele
Dazu gehören auch die so genannten Transkriptionsfaktoren. Sie binden an verschiedenen Stellen der DNA – unmittelbar vor dem abzulesenden Gen, aber auch Tausende von Nucleotiden davon entfernt –, bevor die Polymerase mit ihrer Arbeit beginnt. Einige dieser Proteine können auch die Zellteilung regulieren.
Wissenschaftler um Michael Snyder von der Yale University durchsuchten nun das Genom der Hefe nach den Genen, an die zwei bestimmte Transkriptionsfaktoren binden. Dafür entwickelten sie passende DNA-Chips: Sie befestigten die einzelnen DNA-Stücke der Gene auf kleinen Objektträgern. Dann setzten sie die Chips Transkriptionsfaktoren aus, die an der Kontrolle der Mitose beteiligt sind.
Die Ausbeute war überraschend groß: 250 Gene dienen als Ziel für die Proteine. Viele davon waren den Forschern bereits als Mitspieler in der Zellteilung bekannt. Aber sie identifizierten auch eine ganze Reihe von Genen, deren Funktion sie bisher nicht aufgeklärt hatten.
Da zwei Drittel der Hefe-Gene entsprechend ähnliche Gegenstücke beim Menschen haben, hält Snyder die Methode auch für Untersuchungen des menschlichen Erbgutes für geeignet. Und dann, so hofft der Forscher, wird man mehr Licht in das Dunkel bringen, warum eine Muskelzelle eigentlich zu einer Muskelzelle und nicht beispielsweise eine Nervenzelle wird.
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