Insektenplage: Giftiger Falter dringt in den Norden der USA vor
Der nachtaktive und mit Giftstacheln ausgestattete Schmetterling Megalopyge opercularis ist im Süden den USA nicht selten, könnte bei zunehmender Erderwärmung in Zukunft aber auch weiter nördlich zu einer unangenehmen Plage werden, wie vom Nachrichtensender CNN aufgegriffene Vorfälle im US-Bundestaat Virginia nahelegen. Hier wurden zuletzt Menschen beim Kontakt mit dem Tier gestochen und berichten von typischen Nebenwirkungen: starkem Schmerz und teilweise heftiger Übelkeit. Die Forstbehörde des Bundesstaats hat daraufhin die Bevölkerung gewarnt, die mit den giftigen Raupen noch wenig vertraut ist.
Die Tiere sind in südlichen Bundesstaaten wie etwa Texas heimisch, breiten sich aber 2020 weiter aus. In diesem Jahr sind offenbar mehr Raupen geschlüpft und haben sich zu den zottig beschuppten Schmetterlingen entwickelt. Die Falter besitzen gefährliche Brennhaare, deren Giftstoff schon bei leichter Berührung schwere Entzündungen, vorübergehende Lähmungen und Fieber hervorrufen kann. In Südamerika, wo die meisten Arten der Familie leben, heißen die Tiere daher »Feuertier« oder »Jaguarwurm«. In den USA ist der haarige »Puss«-Schmetterling eher bekannt, weil fantasiebegabte Forscher seine ebenfalls stark behaarte Raupe wegen der vage ähnlichen Frisur als »Trumpapillar«, also »Trump-Raupe« bezeichnet haben.
Gegenüber dem Nachrichtensender CNN gibt die Insektenexpertin Theresa Dellinger von der Virginia Tech University zu bedenken, dass einige Arten von Insekten im Zuge der Klimakrise größere Populationen bilden und ihr Ausbreitungsgebiet verändern. Allerdings müsse man die Entwicklung weiter beobachten: Noch sei es zu früh zu entscheiden, ob das lokale Auftreten der Schmetterlinge nicht einfach die Hochphase im typischen zyklisch wechselnden Vermehrungsmuster von Faltern ist. Schmetterlinge treten oft zyklisch stark gehäuft auf – so werden etwa die Raupen der Eichenprozessionsspinner eher unvorhersehbar nur in manchen Jahren zur Landplage.
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