News: Guinness-Glas mit Abtrieb
Der Schlüssel zur Lösung ist die jeweilige Größe der Gas-Bläschen und die Viskosität des Guinness. Das Bier ist wie Blut dicker als Wasser, so Fletcher. Die Daten, welche die Wissenschaftler von der Arthur Guinness & Sons Gesellschaft in Irland erhielten, zeigten, daß die Bläschen in einem frisch gezapften Bier einen Durchmesser von 0,05 bis 1 Millimeter haben. Zunächst steigen sie alle nach oben und reißen die viskose Flüssigkeit mit sich. Doch die Bläschen, welche sich am Rand des Glases befinden, werden durch die Grenzflächen-Spannung zwischen Flüssigkeit und Glas gebremst. Nach Fletchers Modell hat das zur Folge, daß die Flüssigkeit in der Mitte des Glases an den Rand strömt und dort nach unten sinkt. Dabei reißt sie nun ihrerseits die kleinsten Gas-Bläschen mit dem geringsten Auftrieb mit sich.
"Obwohl das so eine einfache Sache ist, spielen verschiedenste physikalische Vorgänge eine Rolle", sagt Keith Hanna von Fluent, einer Software-Firma für Strömungsdynamik aus Illinois. Er meint, dieser Effekt sei nur in Pint-Gläsern zu beobachten, die sich nach oben verjüngen, da in geraden Gläsern die Strömungsverhältnisse anders seien. Man sollte eine Versuchsreihe starten: Der Pub als Stätte für strömungsphysikalische Beobachtungen. Aber nicht vergessen, auf das richtige Glas kommt es an – und auf das Bier natürlich.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.