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Zwergplanet Ceres: Haulani, ein ungewöhnlicher Krater auf Ceres

Der Krater Haulani auf Ceres zeigt sich in neuen Aufnahmen der US-Raumsonde Dawn mit ungewöhnlichen Strukturen, die auf Rutschungen und geologische Aktivität hindeuten. Er ist offenbar noch sehr jung und legte Material aus tieferen Schichten der Cereskruste frei.
Ceres

Seit Ende letzten Jahres umrundet die US-Raumsonde Dawn den Zwergplaneten Ceres auf ihrer niedrigsten Umlaufbahn in 385 Kilometer Abstand. Seitdem hat sie damit begonnen, die Ceresoberfläche mit einer räumlichen Auflösung von 40 Metern pro Bildpunkt vollständig zu erfassen. Dabei gelangen ihr auch Aufnahmen von Einschlagkratern, die ungewöhnliche geologische Strukturen aufweisen. Ein Beispiel ist der Krater Haulani mit einem Durchmesser von 34 Kilometern. Er ist deutlich heller als die Umgebung, und die Detailaufnahmen weisen darauf hin, dass beim Einschlag offenbar Material aus dem Untergrund frei gelegt wurde, das eine andere Zusammensetzung hatte als das Material unmittelbar an der Oberfläche. Ein Teil davon wurde beim Einschlag explosiv ausgeworfen und lagerte sich im direkten Umfeld des Kraters ab. Es enthält nach bisherigen Untersuchungen größere Mengen an flüchtigen Stoffen, darunter Salze. Auffällig ist auch die eckige Form des Kraters. Vermutlich geht sie auf Brüche und Verwerfungen in der Kruste zurück, die bereits vor der Entstehung des Kraters existierten.

Der Krater Haulani auf Ceres | Aus einer Entfernung von 1470 Kilometern zur Oberfläche des Zwergplaneten Ceres nahm die US-Raumsonde Dawn den 34 Kilometer großen Einschlagkrater Haulani auf. Er ist hier in einer farbverstärkten Ansicht wiedergegeben. Auffällig sind Strukturen in seinem Inneren, die auf Hangrutschungen von seinem Kraterwall und vom Zentralberg hindeuten. In seiner Umgebung lagerte sich bläuliches Material ab, das von der Explosion bei der Entstehung des Einschlagkraters herausgeschleudert wurde.

Die Morphologie des Kraters ist typisch für größere Einschlagkrater mit Zentralberg. Die gute Erhaltung weist auf ein geringes Alter hin, da Haulani noch nicht durch jüngere Einschläge verändert wurde. Ein Zentralberg entsteht bei größeren Einschlägen, wenn die getroffene Kruste nach der Explosion des aufschlagenden Projektils, auch Impaktor genannt, zurückfedert. Im Kraterinneren zeigen sich Rutschungen, die sowohl vom Kraterwall als auch von dessen Zentralberg ausgehen. Durch den Einschlag wurden die Gesteine stark zerrüttet und sind daher eher bröckelig. So kann es auch unter der geringen Schwerkraft von Ceres leicht zu Rutschungen von steilen Hängen kommen, die viele Kilometer zurücklegen. Am oberen Kraterrand, etwa auf der Position "1 Uhr" lassen sich ganze Blöcke erkennen, die den Kraterwall herunterrutschten.

Der Krater Oxo auf Ceres | Rund zehn Kilometer im Durchmesser misst der Einschlagkrater Oxo auf Ceres, der von der Raumsonde Dawn aus einer Entfernung von 385 Kilometern aufgenommen wurde. Er zeigt eine einfache, schüsselförmige Gestalt, wie sie für kleinere Einschlagkrater typisch ist. Untypisch ist dagegen die große Rutschung im südlichen Bereich des Kraters; hier ist ein ganzer Krustenblock in Richtung des Kraterinneren abgesackt.

Ein weiteres Beispiel für einen ungewöhnlichen Krater ist der rund zehn Kilometer große Oxo. Auf den ersten Blick ist er ein typischer einfacher Einschlagkrater mit einer schüsselförmigen Gestalt ohne Zentralberg. So ein Krater entsteht, wenn der einschlagende Körper nicht massereich genug war, um eine entsprechend heftige Explosion beim Impakt auszulösen, die zu einem Zurückfedern der Kruste führt. Die Form von Oxo ist jedoch durch eine nachträgliche Rutschung eines ganzen, annähernd rechtwinkeligen Krustenblocks stark verändert worden. Sie schob rund ein Drittel des südlichen Kraterrands etwa zwei Kilometer in Richtung Kraterinneres. Bereits vorhandene Verwerfungen in der Cereskruste habe die seltsame Form der Rutschung wohl ähnlich wie bei Haulani begünstigt.

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