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Biologische Bekämpfung: Hefeschutz für Limetten

Limetten
Ein Hefepilz, der bei uns unter anderem auch in Blau- und Weißschimmel- sowie in Streichkäse für Geschmack sorgt, könnte ein kostspieliges Logistikproblem der Zitrusfrucht-Industrie lösen helfen: Sein Einsatz als biologische Waffe soll von Schimmel bedrohte Limetten in Lagerhäusern schützen, hoffen Claudia Patricia Larralde-Corona vom Instituto Politécnico Nacional in Tamaulipas, Mexico und ihre Kollegen nach ersten erfolgreichen Vorversuchen.

Derzeit macht der Befall durch den Blauschimmel Penicillium italicum nach der Ernte allzuoft große Mengen von Limetten ungenießbar, die zum Beispiel an der mexikanischen Pazifikküste zwischengelagert werden. Als Gegenmaßnahme greifen die Obst-Lageristen noch zu chemischen Fungiziden oder kühlen die Lagerhallen kostspielig. Larralde-Coronas Team isolierte nun die sehr robuste Hefe Debaryomyces hansenii aus ihren Lebensräumen an der Küste oder den Fruchthüllen von Limetten (Citrus aurantifolia) und untersuchten, ob damit beimpfte Zitrusfrüchte unter geringerem Blauschimmelbefall leiden.

Tatsächlich reduzierte sich der Befall im Labor und unter üblichen Lagerungsbedingungen deutlich. Drei Hefestämme sorgten für ein 80 Prozent geringeres Vorkommen des Blauschimmels auch noch nach zwei Wochen Lagerung. Die Effizienz der Hefe hängt offensichtlich mit ihrem Hunger zusammen, vermuten die Forscher: Ihre Schutzdienste werden unter anderem dann besonders wirksam, wenn sie die verfügbaren Zuckernährstoffe besonders schnell konsumiert, berichten die Forscher. (jo)

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