News: Hörnchens bewegte Familiengeschichte
Ursprünglich hatte es die Vorfahren unserer Eichhörnchen und Murmeltiere nur in Nordamerika gegeben. Doch fallende Meeresspiegel oder kollidierende Kontinente schufen den Nagern Landbrücken, über die sie trockenen Fußes fast alle Kontinente erreichten.
Sie futtern uns im Park die Nüsse aus der Hand, sind riesig groß mit dickem Fell, gleiten von Baum zu Baum oder ernähren sich von Ameisen, und in Gabun gibt es welche, die sind so klein wie Mäuse. Dass die Eich-, Schön-, Riesen-, Palmen-, Zwerg-, Rotschenkel-, Borsten-, Langnasen-, Gleit-, Streifen- und Erdhörnchen, die Zieselmäuse und übrigens auch die Murmeltiere so erfolgreich waren und heute zu einem beinahe überall vertretenen Clan aus 51 Gattungen mit 273 Arten gehören, haben sie vor allem den geologischen und klimatischen Umständen zu verdanken.
Die Tiere haben offenbar jede Gelegenheit genutzt, die ihnen die geologischen oder klimatischen Umstände boten, um neues Land zu erkunden. So jedenfalls steht es in dem genetischen Stammbuch der Nager, das John Mercer und Louise Roth von der Duke University rekonstruierten und zeitlich einordneten.
Dazu hatten die Forscher die DNA-Sequenzen von Angehörigen fast aller Gattungen miteinander verglichen - die 51. Gattung der indischen Flughörnchen Biswamoyopterus war für die Analyse schlicht zu selten - und mithilfe einer molekularen Uhr datiert. Denn im Laufe der Zeit sammeln sich im Erbgut mit konstanter Rate Mutationen an, und je näher verwandt zwei Arten, Gattungen oder noch höhere taxonomische Einheiten sind, desto geringer sind die Differenzen. So lässt sich anhand der genetischen Unterschiede der Stammbaum auch noch mit einer Zeitskala versehen, wenn die Mutationsrate bekannt ist.
Vor 36 Millionen Jahren lebten die ersten Hörnchen (Familie der Sciuridae) demnach nur in Nordamerika, wo ihr Stammbaum rasch fünf große Zweige ausbildete - bis es vor rund 30 Millionen Jahren mit einem Mal deutlich kälter wurde und sich zwischen Nordamerika und Europa eine Landbrücke ausbildete. Trockenen Fußes konnten die Hörnchen nun in die Alte Welt auswandern und schließlich bis nach Asien vordringen.
Als vor etwa 20 Millionen Jahren die afrikanische Kontinentalplatte von Süden kommend mit Europa und Asien kollidierte, war schließlich auch der Weg nach Afrika frei, wo sich die Hörnchen gleichfalls rasch ausbreiteten und neue Gattungen und Arten gründeten.
Elf Millionen Jahre ist es her, dass in Südostasien heute längst wieder versunkenes Land trocken fiel - und zwar entweder durch Hebungen des Meeresbodens oder durch sinkende Meeresspiegel infolge der Ausbildung des antarktischen Eisschildes. Die Hörnchen nutzten jedenfalls die Gelegenheit, bevor ihnen der Weg zum Festland erneut abgeschnitten wurde, und sind bis heute auf den unzähligen Inseln dort zu finden.
Schließlich kam es noch einmal zu zwei Auswanderungswellen aus Nordamerika, und zwar vor sieben Millionen Jahren über den Alëutenbogen nach Sibirien und vor drei Millionen Jahren über den Isthmus von Panama nach Südamerika.
Das genetische Stammbuch der Hörnchen deckt sich somit exakt mit den geologischen Archiven. Außer in Australien und in der Antarktis sind die Nager heute auf allen Kontinenten zuhause. Zu verdanken haben Hörnchen, Ziesel und Murmeltier dies der Verschiebung der Kontinente und dem Auf und Ab der Meeresspiegel.
Die Tiere haben offenbar jede Gelegenheit genutzt, die ihnen die geologischen oder klimatischen Umstände boten, um neues Land zu erkunden. So jedenfalls steht es in dem genetischen Stammbuch der Nager, das John Mercer und Louise Roth von der Duke University rekonstruierten und zeitlich einordneten.
Dazu hatten die Forscher die DNA-Sequenzen von Angehörigen fast aller Gattungen miteinander verglichen - die 51. Gattung der indischen Flughörnchen Biswamoyopterus war für die Analyse schlicht zu selten - und mithilfe einer molekularen Uhr datiert. Denn im Laufe der Zeit sammeln sich im Erbgut mit konstanter Rate Mutationen an, und je näher verwandt zwei Arten, Gattungen oder noch höhere taxonomische Einheiten sind, desto geringer sind die Differenzen. So lässt sich anhand der genetischen Unterschiede der Stammbaum auch noch mit einer Zeitskala versehen, wenn die Mutationsrate bekannt ist.
Vor 36 Millionen Jahren lebten die ersten Hörnchen (Familie der Sciuridae) demnach nur in Nordamerika, wo ihr Stammbaum rasch fünf große Zweige ausbildete - bis es vor rund 30 Millionen Jahren mit einem Mal deutlich kälter wurde und sich zwischen Nordamerika und Europa eine Landbrücke ausbildete. Trockenen Fußes konnten die Hörnchen nun in die Alte Welt auswandern und schließlich bis nach Asien vordringen.
Als vor etwa 20 Millionen Jahren die afrikanische Kontinentalplatte von Süden kommend mit Europa und Asien kollidierte, war schließlich auch der Weg nach Afrika frei, wo sich die Hörnchen gleichfalls rasch ausbreiteten und neue Gattungen und Arten gründeten.
Elf Millionen Jahre ist es her, dass in Südostasien heute längst wieder versunkenes Land trocken fiel - und zwar entweder durch Hebungen des Meeresbodens oder durch sinkende Meeresspiegel infolge der Ausbildung des antarktischen Eisschildes. Die Hörnchen nutzten jedenfalls die Gelegenheit, bevor ihnen der Weg zum Festland erneut abgeschnitten wurde, und sind bis heute auf den unzähligen Inseln dort zu finden.
Schließlich kam es noch einmal zu zwei Auswanderungswellen aus Nordamerika, und zwar vor sieben Millionen Jahren über den Alëutenbogen nach Sibirien und vor drei Millionen Jahren über den Isthmus von Panama nach Südamerika.
Das genetische Stammbuch der Hörnchen deckt sich somit exakt mit den geologischen Archiven. Außer in Australien und in der Antarktis sind die Nager heute auf allen Kontinenten zuhause. Zu verdanken haben Hörnchen, Ziesel und Murmeltier dies der Verschiebung der Kontinente und dem Auf und Ab der Meeresspiegel.
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