News: Hydraulik auf kleinstem Raum
Das Geheimnis liegt in der wasserabweisenden (hydrophoben) beziehungsweise wasseranziehenden (hydrophilen) Natur der beiden Flächen. Dazu beschichten die Forscher zwei mikroskopische Objektträger - die im Abstand von 180 Mikrometern aufeinanderliegen - zunächst mit einem monomolekularen Film einer hydrophoben und lichtempfindlichen Substanz. Mithilfe von Licht und einer Schablone kann sie chemisch derart verändert werden, dass hydrophile Bereiche entstehen. So lassen sich zwischen den Objektträgern eng beieinander liegende Kanäle schaffen, in denen Wasser fließen kann.
Die Arbeitsgruppe von Moore ist sogar in der Lage, druckabhängige Strömungssysteme herzustellen. Dabei strömt das Wasser - je nach Druck - entlang unterschiedlicher Kanäle. Bestimmte Chemikalien bei der Herstellung der Oberflächen machen dies möglich.
Die Forscher sehen in ihrer Anwendung vor allem zwei Vorteile: Zum einen macht das photolithographische Verfahren überaus komplexe Fließsysteme möglich, zum anderen kann es zu einem optimalen Austausch von Gas und Flüssigkeit kommen. So könnte beispielsweise ein künstliches Abbild der Lunge entstehen, wo feine Flüssigkeitsströme mit der Atmosphäre oder anderen Gasen im Austausch stehen.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.