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News: Intelligenz in 'Area 24'?

Im Areal 24 des Frontallappens im Gehirn steckt der Unterschied. Bei Menschen und Menschenaffen findet sich dort eine besondere Art von Gehirnzelle, die bei anderen Tieren nicht zu finden ist. Ob darin der Ursprung des Selbstbewußtseins zu finden ist, muß weitere Forschung zeigen.
Aber zumindest eines steht fest: Wir Menschen haben mehr dieser neu entdeckten Zellen als Menschenaffen – ein Überschuß, der Fragen bezüglich der Entwicklung der Sprache, des Selbstbewußtseins und der Kontrolle unserer Gefühle klären könnte. Die Erkenntnisse von Neurobiologen unter der Leitung von Patrick Hof von der Mount Sinai School of Medicine in New York und John Allman vom California Institute of Technology in Pasadena erschienen in Proceedings of the National Academy of Sciences vom 27. April 1999.

Bis heute haben Wissenschaftler, die sich für die Evolution der menschlichen Intelligenz interessieren, zwar fossile Schädel und die Gehirne von Menschenaffen untersucht. Aber außer der eigentlichen Größe standen ihnen oft nur wenig Daten zur Verfügung. Ob nun Mensch oder Hamster – die wesentlichen Zellarten und die Architektur des Gehirns schienen bei allen dieselben zu sein. Das Forscherteam um Patrick Hof konzentrierte sich nun auf eine bestimmte Gehirnregion, die gerade mit jenen höheren Gedankenprozessen in Verbindung gebracht wird, wie es sie nur bei Menschen gibt: der Bereich 24 des Frontallappens. Diese Region wird für komplexe Problemlösung und Kontrolle der Feinmotorik im Mund, in der Kehle und den Stimmbänder verantwortlich gemacht.

Die Forscher verglichen die Gehirne von 28 Primatenarten, darunter Lemuren, Affen, Gibbons, Menschenaffen und Menschen – sowie von zwanzig Säugetieren, die nicht zu den Primaten zählen wie Mäuse und Wale. Dabei fanden die Wissenschaftler heraus, daß Menschen und Menschenaffen eine kleine Menge großer Gehirnzellen gemeinsam haben. Diese Zellen fehlen den anderen Arten völlig und haben die Form eines Nudelholzes. Sie sind nur im Bereich 24 zu finden und scheinen eine Abart der Pyramiden-förmigen Spindelzellen zu sein. Bei Menschen fanden die Wissenschaftler die meisten dieser Zellen – in der Rangliste folgten Bonobo, Schimpanse, Gorilla, und Orang-Utan.

"Dies ist die erste Beschreibung einer Zell-Spezialisierung in Gehirnen von Menschenaffen und Menschen", sagt der Neurowissenschaftler Tom Insel von der Emory University in Atlanta. Die Erkenntnisse könnten Hinweise darauf geben, welche Aspekte der Gehirnevolution zu den anspruchsvollen mentalen Fähigkeiten führten, die uns zu Menschen machen. Zum Beispiel scheinen nur Menschenaffen und Menschen Selbstbewußtsein zu besitzen. Liegt der Ursprung des "Ichs" nun in den neuen Zellen? Diese Frage kann nur weitere Forschung beantworten.

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