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News: Ios neuestes Rätsel

Der Jupitermond Io besitzt eine Oberfläche, auf der aktive Vulkane, Seen aus flüssigem Schwefel und weite Ebenen von Schwefeldioxid-Schnee zu finden sind. Jetzt kommt eine weitere Extravaganz hinzu: An den Polen wurde leuchtendes Wasserstoffgas nachgewiesen.
Frederick Roesler und seinen Kollegen von der University of Wisconsin-Madison gelang der Nachweis des leuchtenden Wasserstoffgases mit dem neuen Space Telescope Imaging Spectrograph des Hubble Space Telescope. Der Astronom gab auf der Tagung der American Astronomical Society am 10. Januar 1998 zu, von der Entdeckung selbst überrascht zu sein.

Seiner Ansicht nach könnte die Beobachtung darauf hinweisen, daß Ios Pole von Schwefelwasserstoff oder einer anderen Substanz, die Wasserstoff enthält, bedeckt sind. Ein Teil davon könnte verdampfen, in die einzelnen Bestandteile, zum Beispiel Wasserstoff und Schwefel, zerfallen. Die Wasserstoffatome würden durch das ultraviolette Licht der Sonne zum Leuchten angeregt.

Eine andere Erklärungsmöglichkeit wäre, daß das beobachtete Licht aus einem gewaltigen elektrischen Strom resultiert, der Wasserstoffatome vom Jupiter zu seinem Mond befördert.

Auf jeden Fall, so Roesler, ist die Entdeckung von großem Interesse für Wissenschaftler, da das Wasserstoffleuchten in keinem Zusammenhang mit den Leuchtgürteln aus Sauerstoff- und Schwefelatomen in den äquatorialen Regionen von Io steht.

„Woher stammt der Wasserstoff? Warum leuchtet er? Wir wissen es nicht mit Sicherheit“, meint Roesler.

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