Vogelschutz: Kakapos im Liebesrausch machen Neuseeländer froh
Sie sind moosgrün, können nicht richtig fliegen, sind bevorzugt nachts unterwegs – und gehören zu den Lieblingen der Neuseeländer: Kakapos (Strigops habroptila) nehmen unter den Papageien eine Sonderstellung ein. Vor wenigen Jahrzehnten galten sie sogar praktisch als ausgestorben, weil Biologen bloß wenige Männchen zählten und Weibchen als verschollen galten. Ganz Neuseeland freute sich daher, als Anfang der 1980er Jahre doch Weibchen entdeckt wurden. Das weckte Hoffnungen, die Art noch retten zu können. Anfang 2019 lebten dank intensiver Anstrengungen wieder 147 Kakapos auf drei kleinen, raubtierfreien Inseln vor der neuseeländischen Küste – und Vogelschützer hoffen, dass ihre Zahl in dieser Brutsaison deutlich steigen könnte. Fast alle Weibchen der Art haben sich im Sommer der Südhalbkugel gepaart und viele Eier gelegt, aus denen bislang 13 Küken geschlüpft sind.
Experten haben eine starke Brutsaison erwartet, weil die bevorzugte Nahrungspflanze der Vögel, die Rimu-Harzeibe, im Vorfeld stark geblüht hat und nun fruchtet: Die Papageien füttern damit auch ihren Nachwuchs. Da die Kakapos früh mit der Balz begonnen haben, entfernen Ranger aus den meisten Nestern die Eier, um die Weibchen zu einer zweiten Fortpflanzungsrunde anzuregen; denn in der Regel legen die Tiere noch einmal nach, wenn das erste Gelege verloren gegangen ist. Auf diese Weise wollen sie die maximal mögliche Zahl an Nachkommen erreichen.
The #kakapo chicks on Whenua Hou are all doing well, being fed every two hours. Here's one post-feed. #kakapo#conservation 2019 pic.twitter.com/96fGAPGgsd
— Dr Andrew Digby (@takapodigs) 7. Februar 2019
Viele Eier sind ohnehin nicht befruchtet, was wahrscheinlich auf schlechte Samenqualität der Männchen zurückgeht – wegen des jahrzehntelangen drastischen Bestandsrückgangs ist die genetische Vielfalt in der Population relativ gering. Befruchtete Eier werden im Brutkasten ausgebrütet und die Küken dann per Hand aufgezogen. Dieses Verfahren war auch schon 2016 erfolgreich, als 35 Jungtiere aufgezogen und anschließend ausgewildert wurden.
Als bodenlebende Papageien sind Kakapos durch verwilderte Hunde und Katzen sowie Hermeline bedroht, die erwachsene Tiere töten können; Eier und Küken fallen eingeschleppten Ratten zum Opfer. Die letzten überlebenden Tiere wurden deshalb vor Jahren auf einige Inseln gebracht, auf denen zuvor eingeschleppte Arten eliminiert wurden. Seitdem nimmt die Anzahl der Kakapos wieder zu.
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