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Koblenz: Keltische Kopftrophäe

Die Krieger der Kelten praktizierten die Sitte der Kopfjagd. "Den gefallenen Feinden schlagen sie die Köpfe ab. Diese Kriegsbeute nageln sie dann an die Eingänge ihrer Häuser." Diesen Bericht über den Trophäenkult der Kelten lieferte der griechische Chronist Diodor, der im ersten Jahrhundert vor Christus lebte.

Solch einen Schädel haben Archäologen um Axel von Berg vom Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz in der Nähe von Koblenz ausgegraben. Er stammt von einem jungen Mann, dem ein langer Eisennagel senkrecht durch die Schädeldecke getrieben wurde. Entdeckt wurde er bei Untersuchungen eines Brunnen in einem spätkeltischen Gehöft.

Wie Axel von Berg berichtet, ist das die erste so gut erhaltene Kopftrophäe, die in Deutschland gefunden wurde. Selbst europaweit gibt es nur wenige ähnliche Exemplare. Der Forscher spekuliert, dass es sich womöglich um den Schädel eines jungen römischen Legionärs handelt, der in den Truppen Cäsars diente. Der römische Feldherr überschritt zwischen 55 und 53 v. Chr. den Rhein. Möglicherweise wurde der junge Soldat bei dieser Expedition von Kelten getötet und verstümmelt.

Neben den Köpfen der Besiegten waren auch deren Waffen eine wichtige Kriegsbeute. Häufig weihten die Kelten sie ihren Göttern, indem sie sie in Seen und Flüssen versenkten oder in Tempeln aufbewahrten.

Robin Gerst

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