News: Kickstart
Die Strömungen im Nordatlantik gleichen einem riesigen Förderband, welches warmes Wasser aus den Tropen in die Arktis bringt. Während der Eiszeit kommt diese Zirkulation zum Erliegen. Um erneut anzuspringen, ist es auf Starthilfe aus der Antarktis angewiesen.
Es ist nur gut 10 000 Jahre her, als es in unseren Breiten ziemlich rasch warm wurde, die Kilometer mächtigen Eispanzer Nordeuropas schmolzen und so vom Beginn der bis heute andauernden Warmphase kündeten. Die für das langfristige Auf und Ab der Temperaturen vielleicht wichtigste Klimamaschine ist der Nordatlantik - und zwar indem er an seiner Oberfläche warmes Wasser aus den Tropen nach Norden verfrachtet, wo es sich abkühlt, absinkt und am Meeresboden auf den Weg zurück in Richtung Äquator macht.
Gerät dieses Fließband ins Stocken, wird es kalt - und zwar ziemlich schnell. Dies geschieht etwa, wenn die Arktis so warm wird, dass die Eisschmelze einsetzt und große Mengen Süßwasser das schwere Salzwasser aus dem Süden verdünnen. Auf diese Weise verringert sich dessen Dichte derart, dass es nicht mehr abzusinken vermag. Die Folge: Das Fließband reißt, und die Temperaturen sinken.
Doch irgendwann geschieht etwas: Das System kommt wieder in Gang, und die Eiszeit hat ein Ende - was das genau ist, darüber sind sich die Forscher seit langem uneins. Einer ungewöhnlich fernen Ursache sind nun Gregor Knorr von der Universität Hamburg und Gerrit Lohmann von der Universität Bremen auf der Spur. Sie vermuten, dass in der Antarktis entschieden wird, ob wir im Norden zufrieren oder nicht.
Jedenfalls ist dies die Botschaft ihrer Computersimulationen der so genannten thermohalinen, also von der Temperatur und dem Salzgehalt abhängigen Zirkulation im Nordatlantik. Dabei hatten die beiden Forscher festgestellt, dass das erlahmte nordatlantische Fließband gerade dann rasch und sensibel reagierte, wenn die Temperaturen im Umfeld der Antarktis - etwa infolge einer veränderten Bahn der Erde um die Sonne - über tausende Jahre peu à peu anstiegen und immer mehr Süßwasser in den Südatlantik gelangte.
Erreichten diese langwierigen Effekte im Süden einen gewissen Schwellenwert, kam es im Norden mit einem Mal zu einer dramatischen Erwärmung des nordatlantischen Oberflächenwassers um bis zu sechs Grad Celsius. Innerhalb weniger Jahrzehnte, so die Forscher, setzte die Antarktis per Kickstart das Wärme bringende Fließband im Nordatlantik erneut in Bewegung.
Allerdings ließen Knorr und Lohmann dabei die Atmosphäre und ihre Wechselwirkungen mit den Ozeanen vollkommen außer Acht. Nach Ansicht von Thomas Stocker von der Universität Bern fehlen somit etwa die Einflüsse durch die El-Niño-Ereignisse, die in der Vergangenheit mal schwächer und mal folgenschwerer waren. Immerhin spricht für das Modell, dass sich Grönland auch in der Simulation - genau wie vor rund 10 000 Jahren - erst 1000 Jahre nach der Antarktis erwärmte.
Gerät dieses Fließband ins Stocken, wird es kalt - und zwar ziemlich schnell. Dies geschieht etwa, wenn die Arktis so warm wird, dass die Eisschmelze einsetzt und große Mengen Süßwasser das schwere Salzwasser aus dem Süden verdünnen. Auf diese Weise verringert sich dessen Dichte derart, dass es nicht mehr abzusinken vermag. Die Folge: Das Fließband reißt, und die Temperaturen sinken.
Doch irgendwann geschieht etwas: Das System kommt wieder in Gang, und die Eiszeit hat ein Ende - was das genau ist, darüber sind sich die Forscher seit langem uneins. Einer ungewöhnlich fernen Ursache sind nun Gregor Knorr von der Universität Hamburg und Gerrit Lohmann von der Universität Bremen auf der Spur. Sie vermuten, dass in der Antarktis entschieden wird, ob wir im Norden zufrieren oder nicht.
Jedenfalls ist dies die Botschaft ihrer Computersimulationen der so genannten thermohalinen, also von der Temperatur und dem Salzgehalt abhängigen Zirkulation im Nordatlantik. Dabei hatten die beiden Forscher festgestellt, dass das erlahmte nordatlantische Fließband gerade dann rasch und sensibel reagierte, wenn die Temperaturen im Umfeld der Antarktis - etwa infolge einer veränderten Bahn der Erde um die Sonne - über tausende Jahre peu à peu anstiegen und immer mehr Süßwasser in den Südatlantik gelangte.
Erreichten diese langwierigen Effekte im Süden einen gewissen Schwellenwert, kam es im Norden mit einem Mal zu einer dramatischen Erwärmung des nordatlantischen Oberflächenwassers um bis zu sechs Grad Celsius. Innerhalb weniger Jahrzehnte, so die Forscher, setzte die Antarktis per Kickstart das Wärme bringende Fließband im Nordatlantik erneut in Bewegung.
Allerdings ließen Knorr und Lohmann dabei die Atmosphäre und ihre Wechselwirkungen mit den Ozeanen vollkommen außer Acht. Nach Ansicht von Thomas Stocker von der Universität Bern fehlen somit etwa die Einflüsse durch die El-Niño-Ereignisse, die in der Vergangenheit mal schwächer und mal folgenschwerer waren. Immerhin spricht für das Modell, dass sich Grönland auch in der Simulation - genau wie vor rund 10 000 Jahren - erst 1000 Jahre nach der Antarktis erwärmte.
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