Kometensonde Rosetta: Rosetta registriert erste Kometenstaubteilchen
Seit rund einer Woche befindet sich die Kometensonde Rosetta im Nahbereich des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko und ist nun dabei, den Kometenkern genauer zu charakterisieren. Nicht nur die Kameras nehmen 67P unter die Lupe, auch die anderen Messinstrumente sind nun dabei, das Umfeld des derzeit noch ruhenden Schweifsterns zu erkunden. Anfang August registrierte das Staubinstrument GIADA, der "Grain Impact Analyzer and Dust Accumulator", die ersten vier Staubkörner von 67P. Sie waren noch sehr klein, das erste Staubkorn ging GIADA am 1. August in einem Abstand von 814 Kilometern in die Falle. Dabei übertrug das Teilchen einen winzigen Impuls von 9,8 x 10–10 Kilogramm x Meter pro Sekunde auf Rosetta, hart an der unteren Messgrenze des Detektors. Weitere Staubteilchen wurden am 2., 4. und 5. August in Abständen von 603, 286 und 179 Kilometern zum Kometenkern aufgefangen.
Aus dem übertragenen Moment ließen sich die Größen der Staubteilchen ableiten, sie lagen zwischen wenigen zehn Mikrometern (etwa die Dicke eines menschlichen Haars) bis hin zu einem Drittel Millimeter. Die Staubaktivität von 67P wird mit der weiteren Annäherung an die Sonne beträchtlich zunehmen. Der Schweifstern erreicht seine dichteste Annäherung am 13. August 2015, dann wird etwa die siebenfache Menge der derzeitigen Sonneneinstrahlung auf die Oberfläche des Kometenkerns treffen. 67P trennen dann 184 Millionen Kilometer vom Zentralgestirn oder die 1,24-fache Entfernung von der Erde zur Sonne. Auch mit COSIMA, einem weiteren Staubmessinstrument auf Rosetta haben erste Messungen begonnen, es sammelt nun erste Staubproben für eine detaillierte Analyse auf.
Derzeit veröffentlicht die Europäische Raumfahrtbehörde ESA auf ihrem Rosetta-Blog täglich gegen 15 Uhr MESZ ein neues Bild des Kometenkerns, das mit der Navigationskamera der Sonde aufgenommen wurde. Das derzeit neueste Bild vom 12. August 2014 wurde aus einer Entfernung von 103 Kilometern abgelichtet. Es erreicht eine Auflösung von etwa neun Metern pro Bildpunkt und lässt deutlich die bizarre und stark zerklüftete Oberfläche von 67P erkennen. Das markante "Tal" auf der rechten Seite des Kerns ist etwa einen Kilometer tief. Aus dem glatten helleren Material am Talboden treten bereits Gase aus, wie es Aufnahmen mit OSIRIS, der Hauptkamera von Rosetta, belegen.
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