News: Krebsdiagnose leicht gemacht
Das Team isolierte Zellen von 46 Patienten mit Blasen-, Kopf-, Hals- oder Lungenkrebs und sequenzierte die enthaltene mtDNA. Beim Vergleich der Basenfolgen mit denen von Blutzellen und gesundem Gewebe derselben Patienten fanden sie 39 für die Tumorzellen spezifische Mutationen (Science vom 17. März 2000). Da Zellreste aus der Blase auch im Urin auftauchen, kamen die Forscher auf den Gedanken, auch dort nach den mtDNA-Mutationen zu suchen. Ebenso könnten die für den Kopftumor spezifischen Veränderungen der Erbinformation im Speichel und für Lungenkrebs in der Lungenflüssigkeit nachgewiesen werden, vermuteten sie.
Die Analyse der Körperflüssigkeiten ergab, dass in ihnen dieselben charakteristischen Mutationen wie in den Mitochondrien der Tumorgewebe vorhanden waren. Da die Zellorganellen sehr viele Kopien ihres Genoms besitzen, waren die Mutationen auch sehr viel häufiger als Krebs-assoziierte Mutationen in der Kern-DNA und somit auch leichter nachzuweisen. Das neue Verfahren könnte eine nützliche und patientenfreundliche Nachweismethode für Krebs sein und daher eine Bereicherung des ständig wachsenden Pools an Gentest darstellen, meint der Molekularepidemiologe Curtis Harris vom National Cancer Institute in Bethesda, Maryland.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 18.2.2000
"Aus zwei mach eins"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 10.2.2000
"Krebs durch defekte Mitochondrien"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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