News: Liebe geht durch die Ohren
"Der Report ist eine elegante Studie der subtilen Gehörphänomene bei homosexuellen und heterosexuellen Menschen", meint Sandra Witelson von der McMaster University in Ontario. "Die Ergebnisse unterstützten die Theorie, daß Unterschiede im zentralen Nervensystem zwischen homosexuellen und heterosexuellen Menschen existieren..."
In der Vergangenheit hat sich die Forschung über die neurobiologischen Unterschiede zwischen Homosexuellen und Heterosexuellen mehr auf Männer als auf Frauen konzentriert. Bis heute werden die Erkenntnisse mit Unterschieden in Gehirnstrukturen, Links- oder Rechtshändigkeit und Fingerabdruckmustern in Zusammenhang gebracht.
In der neuen Studie untersuchten die Forscher einen Ton, den das Innenohr erzeugt und der unter dem Begrifff click-evoked otoacoustic emission bekannt ist. Dieser echoartige Ton wird vom Innenohr als Reaktion auf ein schwaches Klickgeräusch erzeugt, wie z.B. das Klopfen eines Bleistifts auf den Schreibtisch. "Die Emissionen sind während des gesamten Lebens bei Frauen im allgemeinen stärker als bei Männern", sagt McFadden. "Wir fanden jedoch heraus, daß die Emissionen 61 homosexueller und bisexueller Frauen schwächer waren, als diejenigen von 57 heterosexuellen Frauen." Die Stärke tendierte zu dem Ausmaß, das bei Männern üblich ist. Die Forscher fanden keine Unterschiede in der Intensität zwischen homosexuellen und bisexuellen Frauen oder homosexuellen und heterosexuellen Männern.
Menschen mit starken click-evoked otoacoustic emissions können im allgemeinen schwächere Geräusche deutlicher hören. Die Forscher planen festzustellen, ob lesbische Frauen im Vergleich zu heterosexuellen Frauen eine geringere Hörempfindlichkeit haben. Außerdem wollen sie überprüfen, ob es weitere Hörunterschiede zwischen Homosexuellen und Heterosexuellen gibt.
Zu beachten ist, daß die Studie nur statistischen Wert hat. Eine Aussage über die sexuelle Ausrichtung einer Einzelperson ist anhand der Ohrgeräusche nicht möglich.
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