Anthropologie: Lucy mochte keine Nüsse
"Lucy" kaute lieber Blätter statt Nüsse – dieses Ergebnis stellt die bisherigen Erkenntnisse über die Ernährung der Spezies Australopheticus afarensis auf den Kopf. Das Gebiss der fossilen Frau wirkt zwar stark genug, um auch harte Nahrungsmittel zerbeißen zu können. Doch mikroskopisch feine Abschürfungen auf den Zähnen deuten auf andere Vorlieben hin.
Peter Ungar und seine Kollegen von der University of Arkansas untersuchten dazu die Überreste von 19 Artgenossen der Hominiden-Dame, die drei bis vier Millionen Jahre alt sind. Hätten die Individuen vor allem Nüsse, Samen oder Knollen gekaut, wäre auf ihren Zähnen ein ganzes Netz von Abnutzungsspuren zu sehen. Stattdessen entdeckten die Forscher aber Linien, die parallel verlaufen und damit auf Blätter und Gras als Hauptnahrungsmittel hinweisen.
Die Ergebnisse widersprechen den Schlussfolgerungen, die andere Wissenschaftler aus den anatomischen Merkmalen von Australopheticus afarensis gezogen hatten. Denn im Vergleich mit ihren Vorfahren besaßen die Vertreter dieser Art flachere Zähne und ein verdickten Zahnschmelz. Auch ihre robusten Schädelknochen und Ansätze für starke Kaumuskeln galten bisher als klare Anzeichen dafür, dass sie gerne kräftig zubissen.
Doch anscheinend steht eine andere Anatomie nicht zwangsläufig für eine andere Ernährungsweise. Ungar und sein Team wendeten ihre Methode noch bei zwei weiteren Arten der Gattung Australopheticus sowie zwei Arten der Gattung Paranthropus an, die in einem Zeitraum vor einer bis drei Millionen Jahren in Afrika lebten. Die Schädel und Zähne von A. anamensis und P. boisei, die wie "Lucy" im Westen des Landes heimisch waren, unterscheiden sich dabei deutlich in Form und Größe. Trotzdem identifizierten die Forscher beide Spezies als Liebhaber von Grünzeug. Bei ihren Verwandten aus dem Süden dagegen standen Nüsse und Knollen durchaus auf dem Speiseplan, wie die Untersuchungen bei A. africanus und P. robustus zeigten.
Lisa Leander
Peter Ungar und seine Kollegen von der University of Arkansas untersuchten dazu die Überreste von 19 Artgenossen der Hominiden-Dame, die drei bis vier Millionen Jahre alt sind. Hätten die Individuen vor allem Nüsse, Samen oder Knollen gekaut, wäre auf ihren Zähnen ein ganzes Netz von Abnutzungsspuren zu sehen. Stattdessen entdeckten die Forscher aber Linien, die parallel verlaufen und damit auf Blätter und Gras als Hauptnahrungsmittel hinweisen.
Die Ergebnisse widersprechen den Schlussfolgerungen, die andere Wissenschaftler aus den anatomischen Merkmalen von Australopheticus afarensis gezogen hatten. Denn im Vergleich mit ihren Vorfahren besaßen die Vertreter dieser Art flachere Zähne und ein verdickten Zahnschmelz. Auch ihre robusten Schädelknochen und Ansätze für starke Kaumuskeln galten bisher als klare Anzeichen dafür, dass sie gerne kräftig zubissen.
Doch anscheinend steht eine andere Anatomie nicht zwangsläufig für eine andere Ernährungsweise. Ungar und sein Team wendeten ihre Methode noch bei zwei weiteren Arten der Gattung Australopheticus sowie zwei Arten der Gattung Paranthropus an, die in einem Zeitraum vor einer bis drei Millionen Jahren in Afrika lebten. Die Schädel und Zähne von A. anamensis und P. boisei, die wie "Lucy" im Westen des Landes heimisch waren, unterscheiden sich dabei deutlich in Form und Größe. Trotzdem identifizierten die Forscher beide Spezies als Liebhaber von Grünzeug. Bei ihren Verwandten aus dem Süden dagegen standen Nüsse und Knollen durchaus auf dem Speiseplan, wie die Untersuchungen bei A. africanus und P. robustus zeigten.
Lisa Leander
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