[06.06.2005] Der Marsrover „Opportunity“ steht wieder auf festem Boden. Die verantwortlichen Wissenschaftler und Ingenieure können sich auf die Schulter klopfen: Ihre wochenlangen Bemühungen, das Fahrzeug aus dem Treibsand heraus zu manövrieren, haben zum Erfolg geführt.

Opportunity hatte im April damit begonnen, ein Landschaftsgebiet mit dem Namen „geätztes Terrain“ zu erkunden. Das Gebiet befindet sich in der Meridiani-Planum-Region auf der Oberfläche des Mars. Es hält zahlreiche Hindernisse für den Rover bereit, darunter ausgedehnte Sandverwehungen. Am 26. April war Opportunity in eine solche Düne hinein gefahren und mit allen sechs Rädern im Treibsand versunken.

In den folgenden Wochen arbeitete das Bodenteam fieberhaft daran, den Rover wieder flottzukriegen. Um die Situation auf dem Mars zu simulieren, stellten die Forscher eine Bodenmischung her, die der auf dem Mars ähnelt, und ließen ein Rover-Modell darin herumfahren. Auf diese Weise bekamen sie heraus, wie sie das Fahrzeug dirigieren müssen, um es auf festen Untergrund zurückzuführen.

Sie schickten die entsprechenden Bewegungskommandos zum echten Rover – und konnten nur noch hoffen, dass alles gut geht. Tatsächlich zeigten die Kameraaufnahmen des Roboters, dass dieser sich stetig aus der Düne herauswühlte, freilich im Schneckentempo von wenigen Zentimetern pro Tag. Nach einer Strecke von etwa einem Meter kamen seine Räder schließlich am vergangenen Freitag frei. >> FS