News: Mehr Regenwald abgeholzt als angenommen
Nepstad und Kollegen vom Amazon Institute for Enviromental Research in Belém, Brasilien, wollten genauere Zahlen. Dazu überzeugten sie nahezu 1400 Besitzer von Sägemühlen im Gebiet des Amazonas, an einer Umfrage teilzunehmen. Die Mühlenbetreiber sollten einschätzen, wieviel Holz sie in den Jahren 1996 und 1997 gefällt hatten. Zusätzlich dazu überprüften die Wissenschaftler die Genauigkeit der Angaben mit Hilfe von Flugezeug-Untersuchungen, mit denen auch partieller Kahlschlag entdeckt werden kann. Nepstad und seine Kollegen kamen zu dem Ergebnis, daß zwischen 10 000 und 15 000 Quadratkilometer Regenwald teilweise gerodet werden, jedoch nicht auf den Landsat-Bildern erscheinen (Nature vom 8. April 1999). Dabei sind partiell gerodete Flächen oftmals Ausgangspunkt von Waldbränden, da der Boden, auf den fünfzehn bis fünfzig Prozent weniger Schatten fällt, leichter austrocknet.
Die Schätzungen Nepstads könnten fehlerhaft sein, da das Ausmaß an Abholzung innerhalb des Amazonasgebietes wahrscheinlich stark variiert. Sie zeigen aber, daß es nicht genügt, sich nur auf Satellitenüberwachung zu verlassen, die jedoch ständig verbessert wird: Derzeit werden ausgefeiltere Spektralanalysen entwickelt, die die Fähigkeit von Landsat steigern werden, gesunden Regenwald von gerodetem zu unterscheiden.
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