News: Mini-Monsun im Mittelmeer
Der Nahe Osten war nicht immer so trocken wie heute, denn vor 9000 Jahren wehte über dem Mittelmeer ein Monsun, der die nördlichen Gebiete am Roten Meer mit Niederschlag versorgte. Dieses Wettersystem blieb über zwei Jahrtausende stabil, dann verschwand der Monsun so rasch wie er gekommen war.
Monsune, das sind Winde, die halbjährlich ihre Richtung wechseln und deswegen von den Arabern "mausim" genannt werden, das bedeutet Jahreszeit. Indien ist das Paradebeispiel für Monsunwinde: Im Mai bringt der Sommermonsun feuchte Luftmassen vom Meer und jagt dann in wolkenbruchartigen Schauern über den aufgeheizten Kontinent nach Norden. Nach sechs Monaten ändert er dann wieder seine Richtung, dreht ab in Richtung Äquator und nimmt als kühler, trockener Wind erst wieder Feuchtigkeit über dem Meer auf.
Diese Windsysteme kommen hauptsächlich in den randtropischen Gebieten Asiens vor. Nun haben aber Bremer Wissenschaftler festgestellt, dass monsunähnliche Winde einst auch über dem Nahen Osten wehten und die nördlichen Regionen am Roten Meer mit Niederschlägen versorgte. Kaum zu glauben, aber wahr: Länder wie Ägypten, Israel und Jordanien erhielten dadurch gerade in den heißen Sommermonaten über zweitausend Jahre lang regelmäßig Regen, – das ist das Ergebnis einer neuen Studie vom DFG - Forschungszentrum Ozeanränder in Bremen.
Es war im Frühjahr 1999, als Helge Arz zusammen mit seinem Forschungsteam zum Roten Meer aufbrach, um von der "Meteor" aus in Meeresablagerungen nach Hinweisen auf das vergangene Klima zu forschen. Die Analyse der Sedimente zeigte, dass der Salzgehalt im Oberflächenwasser vor 9000 Jahren deutlich niedriger lag als heute. Das bedeutete, dass sich das Wasser in den obersten 100 Metern seiner Zeit verdünnte, – es musste also über längere Zeit mehr geregnet haben. Auch die Sedimentationsraten stiegen in dieser Zeit an, weil Flüsse plötzlich mehr Wasser führten, demzufolge mehr Material erodierten und einen Großteil ihrer Fracht ins Rote Meer schütteten.
Diese feuchte Periode endete nach 2000 Jahren, bevor das Klima wurde wieder deutlich trockener wurde, – das belegt auch der drastische Rückgang der Ablagerungsraten um 25 Prozent. Der Sedimenteintrag durch Fließgewässer spielte nur noch eine geringe Rolle. Jetzt war es der Wind, der den Modellrechnungen zufolge Sand und Staub vom Land ins Meer wehte. So wie der Monsun gekommen war, verschwand er auch wieder, aber immerhin sorgte dieses monsunartige Wettersystem über zwei Jahrtausende für sommerliche Niederschläge am Roten Meer. Das belegen auch andere Untersuchungen an Blütenpollen und Ablagerungen in israelischen Höhlen. Was bleibt, ist die Frage, nach dem Auslöser für dieses Windsystem?
Ähnlich wie beim heutigen Monsun in Asien, müssen auch vor rund 9000 Jahren erhöhte Temperaturunterschiede zwischen dem Land und dem Meer geherrscht haben. Der Bremer Wissenschaftler Frank Lamy erklärt die genaueren Vorgänge so: "Einerseits lagen die Meerwassertemperaturen im östlichen Mittelmeerraum so kurz nach dem Ende der letzten Eiszeit niedriger als heute. Andererseits erwärmten sich das Land und die darüber liegenden Luftmassen im Sommer sehr schnell. Die warme Luft stieg auf, vom Mittelmeer strömten kühlere, feuchtere Luftmassen nach. Ein monsunartiger Witterungstypus, wie wir ihn heute aus dem Indischen Ozean kennen, war die Folge."
Ob in Zukunft wieder ähnliche Monsunlagen im Nahen Osten auftreten könnten, bleibt reine Spekulation. Regionale Klimamodelle sagen bei weiter ansteigendem Treibhauseffekt zukünftig jedoch eher geringere Sommerregen für den Mittelmeerraum voraus.Derzeit gehen die Forscher aber davon aus, dass die globale Erwärmung der Region eher geringe Sommerniederschläge bringen wird.
Diese Windsysteme kommen hauptsächlich in den randtropischen Gebieten Asiens vor. Nun haben aber Bremer Wissenschaftler festgestellt, dass monsunähnliche Winde einst auch über dem Nahen Osten wehten und die nördlichen Regionen am Roten Meer mit Niederschlägen versorgte. Kaum zu glauben, aber wahr: Länder wie Ägypten, Israel und Jordanien erhielten dadurch gerade in den heißen Sommermonaten über zweitausend Jahre lang regelmäßig Regen, – das ist das Ergebnis einer neuen Studie vom DFG - Forschungszentrum Ozeanränder in Bremen.
Es war im Frühjahr 1999, als Helge Arz zusammen mit seinem Forschungsteam zum Roten Meer aufbrach, um von der "Meteor" aus in Meeresablagerungen nach Hinweisen auf das vergangene Klima zu forschen. Die Analyse der Sedimente zeigte, dass der Salzgehalt im Oberflächenwasser vor 9000 Jahren deutlich niedriger lag als heute. Das bedeutete, dass sich das Wasser in den obersten 100 Metern seiner Zeit verdünnte, – es musste also über längere Zeit mehr geregnet haben. Auch die Sedimentationsraten stiegen in dieser Zeit an, weil Flüsse plötzlich mehr Wasser führten, demzufolge mehr Material erodierten und einen Großteil ihrer Fracht ins Rote Meer schütteten.
Diese feuchte Periode endete nach 2000 Jahren, bevor das Klima wurde wieder deutlich trockener wurde, – das belegt auch der drastische Rückgang der Ablagerungsraten um 25 Prozent. Der Sedimenteintrag durch Fließgewässer spielte nur noch eine geringe Rolle. Jetzt war es der Wind, der den Modellrechnungen zufolge Sand und Staub vom Land ins Meer wehte. So wie der Monsun gekommen war, verschwand er auch wieder, aber immerhin sorgte dieses monsunartige Wettersystem über zwei Jahrtausende für sommerliche Niederschläge am Roten Meer. Das belegen auch andere Untersuchungen an Blütenpollen und Ablagerungen in israelischen Höhlen. Was bleibt, ist die Frage, nach dem Auslöser für dieses Windsystem?
Ähnlich wie beim heutigen Monsun in Asien, müssen auch vor rund 9000 Jahren erhöhte Temperaturunterschiede zwischen dem Land und dem Meer geherrscht haben. Der Bremer Wissenschaftler Frank Lamy erklärt die genaueren Vorgänge so: "Einerseits lagen die Meerwassertemperaturen im östlichen Mittelmeerraum so kurz nach dem Ende der letzten Eiszeit niedriger als heute. Andererseits erwärmten sich das Land und die darüber liegenden Luftmassen im Sommer sehr schnell. Die warme Luft stieg auf, vom Mittelmeer strömten kühlere, feuchtere Luftmassen nach. Ein monsunartiger Witterungstypus, wie wir ihn heute aus dem Indischen Ozean kennen, war die Folge."
Ob in Zukunft wieder ähnliche Monsunlagen im Nahen Osten auftreten könnten, bleibt reine Spekulation. Regionale Klimamodelle sagen bei weiter ansteigendem Treibhauseffekt zukünftig jedoch eher geringere Sommerregen für den Mittelmeerraum voraus.Derzeit gehen die Forscher aber davon aus, dass die globale Erwärmung der Region eher geringe Sommerniederschläge bringen wird.
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