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News: Mit Staub gegen die globale Gletscherschmelze?

Eine leichte Staubschicht könnte das Schmelzen von Gletschern verzögern, da sie großen Einfluss auf die Gestaltung der Gletscheroberfläche nimmt: Leichte Bestäubung fördert die Zerklüftung der Eisflächen und reduziert damit den Einfluss der Sonnenstrahlung. Da solche Flächen folglich langsamer schmelzen als glatte, könnte hier eine mögliche Teillösung zum Stopp der globalen Gletscherschmelze liegen.

Forscher um Vance Bergeron von der französischen Ecole Normale Superieure simulierten dazu unter Laborbedingungen die Abschmelzprozesse im Hochgebirge. Sie bestrahlten glatte Eisblöcke intensiv mit Licht und reduzierten gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit. So verdunstete das Eis direkt zu Wasserdampf ohne Umweg über die flüssige Phase: Es bildeten sich Vertiefungen und spitze, teils mehrere Zentimeter große Zacken, die als so genannter Büßerschnee bekannt sind. Winzige, anfangs in das Eis geschmolzene Dellen wirkten dabei zusätzlich wie Brennlinsen, unter denen die Schmelze schneller voranschritt.

Eine geringe Staubschicht verstärkte diesen Effekt. Während in den Vertiefungen immer neues, sauberes Eis verdunstete, schützte die Schmutzkappe die Zackenspitzen dagegen vor der Strahlung und damit dem Wärmeangriff. Dieser Prozess schreitet so lange voran, bis die Zacken des Büßerschnees ihre Umgebung weit gehend beschatten. Dann verlangsamt sich das Abschmelzen auch hier oder erliegt sogar völlig. Da der Staub zudem die Erniedrigung der Zacken verhindert, kommt es nicht zu einer schnellen und permanenten Tieferlegung der Gletscheroberfläche.

Zu dicke Schmutzschichten dagegen beschleunigten das Abschmelzen, denn sie verringern die Albedo des Gletschers. Dadurch erwärmt er sich stärker, weil die Sonnenstrahlung nicht mehr zu hohen Anteilen reflektiert wird. Sie wird stattdessen in Wärmeenergie umgewandelt, die das Abtauen anheizt. Bergeron und seine Kollegen wollen nun testen, ob sich mit feinen Staublagen gefährdete Gletscher stabilisiert werden können. Büßerschnee entsteht allerdings nur unter trockenen Bedingungen und deshalb dürfte dieser Versuch in den Alpen eher zum Scheitern verurteilt sein.

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