News: Müll 'vererden' statt verbrennen
"Zum einen spart sich die Deponie den Ankauf von ensprechendem Abdeckungsmaterial, zum anderen wird durch weniger Einbringung von Müll das Deponievolumen geschont", zeigt sich auch der Frohnleitner Bürgermeister Peter Gottlieb von der neuen Methode überzeugt. Die Grazer Stadtgemeinde könnte sich durch den daraus resultierenden Entfall des Altlastensanierungsbeitrages rund zehn Millionen Schilling an Entsorgungskosten ersparen, so Gottlieb. Dafür müßte allerdings noch das jetzige Mülltrennanlage im Wirtschaftshof verfeinert werden, so daß wirklich der gesamte Schwermüll (rund 70 bis 80 Prozent anstatt der bisherigen 35 bis 40 Prozent) aussortiert wird.
Voraussetzung für das neue, sogenannte "WSC"-Verfahren (Waste-Soil-Complexing) ist gut fraktionierter Restmüll: Nach Aussscheidung der heizwertreichen Teile, die in Papier- oder Zementfabriken verbrannt werden kann, wird die Schwerfraktion mit Holzabfällen vermengt und einer mehrwöchigen Intensivrotte mit Temperaturen von 80 bis 85 Grad zugeführt. Anschließend wird das Substrat mit Erde aus der Umgebung der Deponie vermengt und weiter verrottet. "Nach weiteren drei Wochen entsteht ein Substart, das optisch und physikalisch der Erde entspricht". Mit den rund 20.000 bis 25 000 Tonnen "vererdeten" Mülls sollen dann die Deponieflächen zwei Meter hoch zugeschüttet werden und einer anschließenden Wiederaufforstung zugeführt werden.
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