Antarktis: Ozonloch verhinderte Aufwärmung
In den 1980er Jahren galt die Ausdünnung der Ozonschicht – und damit unseres UV-Schutzschilds – als eines der größten globalen Umweltprobleme. Dank des Abkommens von Montreal und der darin beschlossenen Eindämmung der für die Zerstörung hauptverantwortlichen FCKW verringerten sich in den letzten Jahren die Schwundraten, und das Ozonloch könnte schon in relativ naher Zukunft wieder kleiner ausfallen. Damit verschwände aber ein abkühlender Faktor für die Antarktis, meinen Ken Carslaw von der University of Leeds und seine Kollegen.
Bislang hinkt die Region um den Südpol großenteils dem nahezu weltweit beobachteten Trend zur Erwärmung hinterher – auch wenn sich die Durchschnittstemperaturen auf der antarktischen Halbinsel, die der Südspitze Südamerikas gegenüberliegt, in den letzten 50 Jahren um durchschnittlich drei Grad Celsius erhöht haben. Dagegen hat sich das ausgedehnte Inlandseis der Ostantarktis zwischen 1970 und 2000 noch weiter abgekühlt, was Forscher vor allem auf das Ozonloch zurückführten: Es verstärkt im Winter die atmosphärische Zirkulation um die Antarktis und unterbindet damit den Luftmassenaustausch mit höheren – wärmeren – Breiten.
Nun hat Carslaws Team noch einen weiteren Mechanismus entdeckt, der in der Antarktis bis in den Sommer hinein gegen höhere Temperaturen arbeitet: Die unter anderem vom Ozonloch ausgelösten extremen Winde wühlen das Wasser des Südpolarmeers so stark auf, dass aus der Gischt ein sehr dichter Salzwassersprühnebel aufgewirbelt wird. Er enthält Milliarden winziger Salzpartikel, die sich mit Wasserdampf umhüllen und schließlich Wolken bilden können. In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich dieser Effekt nach den Messungen der Forscher verstärkt, und die zusätzlichen Salzaerosole haben die Bewölkung dichter und heller gemacht. "Sie arbeiten wie ein Spiegel, der die Sonnenstrahlen und damit auch deren Energiezufuhr reflektiert. Der wärmende Einfluss der steigenden Treibhausgaskonzentrationen wurde hier deshalb auch während des Sommers mehr als aufgehoben", folgert Carslaw.
Mit dem Erfolg des Montreal-Abkommens könnte sich dies nun langsam ändern, so der Atmosphärenforscher: "Wahrscheinlich schwächen sich diese Winde zukünftig ab. Die Erwärmung der Antarktis dürfte sich dann beschleunigen." (dl)
Bislang hinkt die Region um den Südpol großenteils dem nahezu weltweit beobachteten Trend zur Erwärmung hinterher – auch wenn sich die Durchschnittstemperaturen auf der antarktischen Halbinsel, die der Südspitze Südamerikas gegenüberliegt, in den letzten 50 Jahren um durchschnittlich drei Grad Celsius erhöht haben. Dagegen hat sich das ausgedehnte Inlandseis der Ostantarktis zwischen 1970 und 2000 noch weiter abgekühlt, was Forscher vor allem auf das Ozonloch zurückführten: Es verstärkt im Winter die atmosphärische Zirkulation um die Antarktis und unterbindet damit den Luftmassenaustausch mit höheren – wärmeren – Breiten.
Nun hat Carslaws Team noch einen weiteren Mechanismus entdeckt, der in der Antarktis bis in den Sommer hinein gegen höhere Temperaturen arbeitet: Die unter anderem vom Ozonloch ausgelösten extremen Winde wühlen das Wasser des Südpolarmeers so stark auf, dass aus der Gischt ein sehr dichter Salzwassersprühnebel aufgewirbelt wird. Er enthält Milliarden winziger Salzpartikel, die sich mit Wasserdampf umhüllen und schließlich Wolken bilden können. In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich dieser Effekt nach den Messungen der Forscher verstärkt, und die zusätzlichen Salzaerosole haben die Bewölkung dichter und heller gemacht. "Sie arbeiten wie ein Spiegel, der die Sonnenstrahlen und damit auch deren Energiezufuhr reflektiert. Der wärmende Einfluss der steigenden Treibhausgaskonzentrationen wurde hier deshalb auch während des Sommers mehr als aufgehoben", folgert Carslaw.
Mit dem Erfolg des Montreal-Abkommens könnte sich dies nun langsam ändern, so der Atmosphärenforscher: "Wahrscheinlich schwächen sich diese Winde zukünftig ab. Die Erwärmung der Antarktis dürfte sich dann beschleunigen." (dl)
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