News: Pektin regelt den Wassertransport
Michele Holbrook und ihre Kollegen von der Harvard University berichten von einem Mechanismus, der es den Pflanzen erlaubt, den Wassertransport im Xylem zu regulieren. Die Wissenschaftler stellten fest, dass Lorbeerzweige (Laurus nobilis) Wasser, welches mit Kaliumchlorid versetzt war, wesentlich schneller transportierten als Wasser ohne jeden Zusatz. Bei einer Konzentration von 3,7 Gramm Kaliumchlorid pro Liter stieg die Transportgeschwindigkeit auf das zweieinhalbfache des normalen Wertes. Die Wissenschaftler konnten diesen Effekt sowohl bei der Verwendung von anderen Salzen, als auch bei 26 verschiedenen Pflanzenarten – Blütenpflanzen, Nadelbäumen und Farnen – beobachten.
Für die Beschleunigung des Wassertransports sind die Membranen der Tüpfel verantwortlich. Sie bestehen aus einem siebartigen Geflecht von Zellulose, Mikrofibrillen, Hemizellulose und Pektinen. Kleine Poren in der Tüpfelmembran – die so genannten Mikrokanäle – sorgen für den Durchfluss. Kleine Änderungen im Durchmesser der Mikrokanäle bewirken deutliche Veränderungen in der Fließgeschwindigkeit des Wassers. Wenn die Pektine aufquellen, so werden die Poren in der Membran zusammengedrückt und das Wasser kann sich nur noch ganz langsam weiterbewegen. Nimmt aber die Konzentration von Kalium-Ionen durch vermehrte Transpiration zu, so schrumpft das Pektin und vergrößert die Mikrokanäle. Das Wasser kann dann schneller zu den Blättern fließen, wo es benötigt wird. Dies ist der erste Nachweis, dass das Xylem den Wassertransport in der Pflanze reguliert.
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