Direkt zum Inhalt

Evolution: Pinguine entwickelten eigene Farbpartikel für Federn

Fossiler Pinguin
Vor Millionen Jahren lebten fast menschengroße Pinguine auf der gesamten Südhalbkugel. Nun offenbaren fossile Überreste eines 36 Millionen Jahre alten Exemplars Neues aus der Federevolution: Demnach entwickelten die geschickten Schwimmer für die Moderne eine eigene Sorte von Farbpigmenten.

Fossiler Pinguin | Inkayacu paracensis wurde im Paracas-Nationalpark an der peruanischen Küste gefunden. Das 36 Millionen Jahre alte, fast vollständig erhaltene Fossil überraschte die Forscher mit zahlreichen Federüberresten. Die Rekonstruktion zeigt in Weiß die gefundenen Skelettteile.
Julia Clarke von der University of Texas in Austin und ihre Kollegen hatten die Melanosomen der fossilen Federn aus Peru untersucht und dabei festgestellt, dass diese Pigmentstrukturen denen anderer Vögel ähneln. Heutige Pinguine jedoch besitzen größere und in Gruppen zusammengelagerte Melanosomen. Die Färbung von Inkayacu paracensis dürfte demnach eher rötlich-braun oder grau gewesen sein, ähnlich Pinguin-Jungtieren, und nicht schwarz-weiß wie bei erwachsenen Tieren, folgern die Forscher.

Feder-Überreste | Die Federn des fossilen Riesenpinguins verdeutlichen, dass die Anpassung an die Jagd unter Wasser im Federkleid bereits vor Millionen Jahren entstand. Die spätere Entwicklung einer eigenen Sorte von Farbpigmentträgern könnte die Federn noch zusätzlich besser gegen die Beanspruchung unter Wasser schützen.
Während die Anpassung an das Jagen unter Wasser im Federkleid also bereits im Eozän vollzogen war, folgte die Entwicklung anderer Farbpigmente erst später. Womöglich machen die größeren und dicht gepackten Melanosomen-Pakete die Federn zusätzlich widerstandsfähiger, da sie die Mikrostruktur der Federn beeinflussen.  (af)
  • Quellen
Clarke, J.A. et al.: Fossil Evidence for Evolution of the Shape and Color of Penguin Feathers. In: Science 10.1126/science.1193604, 2010.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.