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News: Reiche Ernte

Voraussetzung für einen ungetrübten Blick ist die Transparenz unserer Hornhaut, die als durchsichtiger Überzug Iris und Pupille bedeckt. Ist sie jedoch stark geschädigt, bietet die Transplantation fremder Stammzellen oft letzte Hilfe. Aufgrund zu geringer gewonnener Zellenzahl gelingt die Operation allerdings nur selten. Ein neuer Kunstgriff kann die Zahl der geernteten Stammzellen erhöhen und somit auch die Erfolgsquote des Eingriffs.
Das menschliche Auge ist eine wunderbare Erfindung der Natur. Der eintreffende Lichtstrahl findet seinen Weg durch die durchsichtige Hornhaut über den Glaskörper und trifft letzendlich auf die Netzhaut, wo die Reize verarbeitet und ins Gehirn weitergeleitet werden. Doch nur eine ungetrübte Hornhaut lässt den Lichtstrahl ungehindert passieren. Bilden sich durch Unfälle mit chemischen Reagenzien oder Verbrennungen Narben auf der Cornea, so geht ihre Transparenz verloren. Sind auch die Stammzellen des Auges unwiederbringlich geschädigt, kann sich die Cornea nicht mehr regenerieren. Um den Betroffenen ihr Augenlicht zurückzubringen, nutzen Augenchirugen die Transplantation fremder Stammzellen. Doch bisher konnten jeweils nur wenige Zellen geerntet werden und somit war die Erfolgsquote einer solchen Operation nicht besonders hoch.

Durch einen neuen Kunstgriff gelang es Augenärzten und Chirugen des Medical Centers der University of California in Irvine, die bestehende Technik zu verbessern. Hierzu setzten sie einen mikroskopisch kleinen Schnitt an einer speziellen Region des Augapfels. An diesem Punkt geht die durchsichtige Hornhaut in die weiße, lederartige Sklera über, die als Bindegewebe den Augapfel der Wirbeltiere umgibt.

Dieser Schnittpunkt birgt eine ganz besondere Fracht: Hier sitzen die Stammzellen der Hornhaut, die zwar nicht mehr alle Gewebtypen ausbilden könne, aber eben die Cornea erneuern. Setzen die Chirugen hier ihr Skapell an, konnten sie größere Mengen an Stammzellen aus Organen verstorbener Spender gewinnen. Die Erfolgsrate erhöhte sich hierdurch beträchtlich. Nun hoffen die Ärzte, durch ihren neuen Kunstgriff die Operation zu verbessern und mehr Patienten ihr Augenlicht wiederzugeben.

  • Quellen
University of California, Irvine
American Journal of Ophthalmology 131(3) (2001)

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