News: Ruhe für die Quanten
David Kielpinski und seine Kollegen am National Institute of Standards and Technology in Boulder ist es nun gelungen, den Zerfall einen Moment aufzuhalten, indem sie ein Ionenpaar zur Speicherung von Information verwendeten. Die Qubits in ihrem Experiment bestanden aus Beryllium-Ionen, die in einer magnetischen Falle gefangen waren. Sie waren über die Coulombwechselwirkung, der elektrischen Kraft zwischen zwei Ladungen, wie siamesische Zwillinge aneinander gebunden. Derart geschützt blieben die Informationen dieses Qubit zehnmal länger erhalten, als es bei einem einzelnen Ion der Fall gewesen wäre (Science vom 4. Januar 2001).
Wie kann das sein? Ein einzelnes Ion würde durch ein magnetisches Streufeld gestört und gehörig durcheinander geraten. Die Zustände 'oben' und 'unten' bekämen unterschiedliche Energien. Die Phasenbeziehung zwischen den beiden Zuständen des Ions würde verwischen. Diese Information ist aber für das Rechnen mit Quanten unabdingbar. Der Trick ist, die Phaseninformation des einzelnen Ions auf ein Ionenpaar zu verteilen. Eine Störung wirkt so auf beide Ionen, die Phasen beider Atome mögen sich ändern, die Differenz bleibt aber bestehen, die Information somit erhalten. "Das Rauschen kann nicht unterscheiden, welches Qubit welches ist. 'Oben-unten' ist für das Rauschen dasselbe wie 'unten-oben'", erklärt Kielpinski.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 9.1.2001
"Erwünschte Fehler"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 3.1.2001
"Quantensprung" - Spektrum Ticker vom 20.11.2000
"Quantencomputer an der Grenze zum Chaos"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum der Wissenschaft 8/98, Seite 54
"Flüssige Quantencomputer"
(nur für Heft-Abonnenten online zugänglich)
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