Hydrologie: Sag mir, wie viele Seen stehen?
Finnland nennt sich das "Land der tausend Seen", Schweden rühmt sich gar derer 100 000 – und auch im Alpenvorland oder in Mecklenburg gibt es nicht wenige dieser Stillgewässer. Doch ihre genaue Zahl wurde bislang noch nicht bestimmt – bis sich Lars Tranvik von der Universität Uppsala ans Zählen machte: Zusammen mit seinem Team entwickelte er eine Methode, mit der die Forscher jeden See bis zu einer minimalen Größe von 0,2 Hektar auf Satellitenbildern ausmachen und quantifizieren konnten. Anschließend wandten sie den Algorithmus global an und ermittelten auf diese Weise rund 117 Millionen Seen – inklusive ihrer räumlichen Lage und Form –, die etwa vier Prozent der Erdoberfläche bedecken. Darin nicht erfasst sind natürlich die Gletscher auf Grönland oder in der Antarktis.
Doch nicht nur rein geografisches Interesse leitete die Forscher: Seen spielen auch eine wichtige Rolle für das Klima, die Nährstoffkreisläufe oder in der Ökologie. In welcher Größe sie dies beeinflussen, ließ sich bislang jedoch nur grob abschätzen und modellieren – die neuen Zahlen könnten das entscheidend verbessern. Und man weiß jetzt, dass alle Seeufer zusammengenommen 250-mal länger sind als der Erdumfang am Äquator.
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