Zum Autofahren gehört das Ruckeln, wenn in einen höheren Gang geschaltet wird, dazu wie das Motorengeräusch. Wie eng es mit dem Autofahren verbunden ist, hat die Ingenieure des führenden deutschen Getriebebauers ZF Friedrichshafen AG doch wieder überrascht. Bei den Tests mit dem neuartigen stufenlosen Automatikgetriebe konnten sich die Tester nur langsam vom vertrauten Ruckeln verabschieden. Doch die Vorteile des neuen Getriebes liegen auf der Hand. Stufenlos läßt sich die Übertragung der Motorleistung auf die Achse regeln. Während das Aggregat konstant im optimalen Drehzahlbereich läuft, kann mit dem Getriebe die Geschwindigkeit dosiert werden. Das führt zu geringerem Spritverbrauch und nach den Erfahrungen der ZF-Tester auch zu verbesserter Beschleunigungsleistung.

Möglich wird das durch einen vollkommen neuartigen Getriebeaufbau. Statt verschiedener Zahnräder, die ineinandergreifen, gibt es beim stufenlosen Automatikgetriebe Kegelscheiben. "Die Verbindung zwischen den Scheiben wird durch ein Schubgliederband hergestellt", erklärt Gerhard Wagner vom ZF-Geschäftsbereich Pkw-Antriebstechnik. Dieses Band verbindet die Kegelscheiben, wie eine Fahrradkette die Zahnräder einer Gangschaltung, aber es kann stufenlos auf den Kegelscheiben auf und abgleiten und so die Übersetzung kontinuierlich verändern. Ein elektronisch gesteuertes Hydrauliksystem sorgt für die entsprechende Positionierung des Bandes. "Verglichen mit einer 4-Gang-Automatik sparen wir etwa zehn Prozent Kraftstoff und verbessern die Beschleunigung um fünf Prozent, gegenüber einer 5-Gang-Automatik sind es immerhin noch drei Prozent Spritersparnis und acht Prozent Beschleunigungsgewinn", Wagner. Allerdings kann die Automatik nur für Pkw und leichte Lkw eingesetzt werden. Wagner: "Das Schubgliederband, das die Leistung überträgt, hält höhere Beanspruchungen nicht aus."