News: Schatz, weißt Du noch?
Während Teenies sich noch an die Farbe des T-Shirts ihres allerersten Kusspartners erinnern, zählt für ältere Menschen mehr der gesamte äußere Rahmen ihrer damaligen Lebensumstände.
Ein Aufdruck mit Nachdruck zum Ausdruck eines Eindrucks, so könnte man das Geschehen nüchtern in Worte fassen. Die meisten Menschen jedoch werden dieses einschneidende Erlebnis – den ersten Kuss – wohl etwas romantischer schildern: Von Schmetterlingen im Bauch ist dann die Rede, einem Gefühl des Schwebens, weichen Knien und Atemnot – die Palette der Empfindungen ist reichhaltig, überaus individuell und vor allem schwer zu beschreiben.
Während ein Teenager noch in den höchsten Tönen von diesem beeindruckenden Ereignis schwärmt und sich an kleinste Details erinnert, malt sich bei älteren Menschen bei der Frage nach dieser Erfahrung eher ein versonnenes Lächeln auf dem Gesicht, und man erfährt beispielsweise, dass damals gerade der Krieg zu Ende war, die Familie nun in der Stadt wohnte und der oder die Angebetete eine Stelle in der Fabrik hatte.
Mangelnde Romantik? Nein, das steckt nicht dahinter. Wie Brian Levine und Eva Svoboda vom Rotman Research Institute herausgefunden haben, erinnern sich Menschen unterschiedlichen Alters einfach an verschiedene Dinge. Während sich junge Erwachsene bestimmte Fakten und Details ins Gedächtnis rufen, zählt für ältere Menschen offenbar mehr der Rahmen, in dem sie eine Erfahrung gemacht haben.
Die Wissenschaftler baten jeweils 15 Personen aus zwei Altersgruppen, wobei der jüngste Teilnehmer 19 und der älteste 89 Jahre zählte, von Erlebnissen in der Vergangenheit zu erzählen. Dabei ging es nicht nur um den ersten Kuss, auch Kindheitserfahrungen waren gefragt, bis hin zu Ereignissen des vergangenen Jahres. Und jedesmal zeigte sich dasselbe Bild: detailgenaue Beschreibungen bei den Jungen, ausführliche Darstellung der Gesamtsituation bei den Älteren.
Brian Levine vermutet, dass mit dem Alter einhergehende Veränderungen in den Stirnlappen für die Unterschiede verantwortlich sind, denn diese Regionen spielen eine wichtige Rolle dabei, sich bestimmte Details wieder ins Gedächtnis zu rufen. Menschen, bei denen die Stirnlappen durch Schlaganfall, Tumoren, traumatische Verletzungen oder Demenz geschädigt sind, verlieren manchmal sogar jede Detailerinnerung und können nur noch die allgemeinen Umstände eines Erlebnisses berichten.
Warum aber verändert sich das Gedächtnis? Levine führt zur Erklärung unser evolutionäres Erbe an: Zu Zeiten der Jäger und Sammler war es wichtig, dass die jungen Männer sich bis ins Kleinste an bestimmte Situationen der Jagd erinnern, zum Beispiel, wohin sich der Bison gewandt hatte. Die ältere Generation, die nicht mehr aktiv an der Fleischversorgung teilnahm, lenkte durch weise Ratschläge die Wanderung der Sippe – und dafür war es weitaus wichtiger zu wissen, wann und wo im Laufe eines Jahres aus der Erfahrung heraus jagdbares Wild zu erwarten ist.
Und was die Erinnerung an den ersten Kuss betrifft: Nicht jeder oder jede mag das süße Geheimnis in allen Details mit anderen teilen. Manches wird besonders kostbar dadurch, dass man gerade nicht darüber redet.
Während ein Teenager noch in den höchsten Tönen von diesem beeindruckenden Ereignis schwärmt und sich an kleinste Details erinnert, malt sich bei älteren Menschen bei der Frage nach dieser Erfahrung eher ein versonnenes Lächeln auf dem Gesicht, und man erfährt beispielsweise, dass damals gerade der Krieg zu Ende war, die Familie nun in der Stadt wohnte und der oder die Angebetete eine Stelle in der Fabrik hatte.
Mangelnde Romantik? Nein, das steckt nicht dahinter. Wie Brian Levine und Eva Svoboda vom Rotman Research Institute herausgefunden haben, erinnern sich Menschen unterschiedlichen Alters einfach an verschiedene Dinge. Während sich junge Erwachsene bestimmte Fakten und Details ins Gedächtnis rufen, zählt für ältere Menschen offenbar mehr der Rahmen, in dem sie eine Erfahrung gemacht haben.
Die Wissenschaftler baten jeweils 15 Personen aus zwei Altersgruppen, wobei der jüngste Teilnehmer 19 und der älteste 89 Jahre zählte, von Erlebnissen in der Vergangenheit zu erzählen. Dabei ging es nicht nur um den ersten Kuss, auch Kindheitserfahrungen waren gefragt, bis hin zu Ereignissen des vergangenen Jahres. Und jedesmal zeigte sich dasselbe Bild: detailgenaue Beschreibungen bei den Jungen, ausführliche Darstellung der Gesamtsituation bei den Älteren.
Brian Levine vermutet, dass mit dem Alter einhergehende Veränderungen in den Stirnlappen für die Unterschiede verantwortlich sind, denn diese Regionen spielen eine wichtige Rolle dabei, sich bestimmte Details wieder ins Gedächtnis zu rufen. Menschen, bei denen die Stirnlappen durch Schlaganfall, Tumoren, traumatische Verletzungen oder Demenz geschädigt sind, verlieren manchmal sogar jede Detailerinnerung und können nur noch die allgemeinen Umstände eines Erlebnisses berichten.
Warum aber verändert sich das Gedächtnis? Levine führt zur Erklärung unser evolutionäres Erbe an: Zu Zeiten der Jäger und Sammler war es wichtig, dass die jungen Männer sich bis ins Kleinste an bestimmte Situationen der Jagd erinnern, zum Beispiel, wohin sich der Bison gewandt hatte. Die ältere Generation, die nicht mehr aktiv an der Fleischversorgung teilnahm, lenkte durch weise Ratschläge die Wanderung der Sippe – und dafür war es weitaus wichtiger zu wissen, wann und wo im Laufe eines Jahres aus der Erfahrung heraus jagdbares Wild zu erwarten ist.
Und was die Erinnerung an den ersten Kuss betrifft: Nicht jeder oder jede mag das süße Geheimnis in allen Details mit anderen teilen. Manches wird besonders kostbar dadurch, dass man gerade nicht darüber redet.
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