Gesundheit: Schirmchen im Herz gegen Migräne
Migränepatienten könnten von einer einfachen Herzoperation profitieren, wie Forscher um Carlo Vigna von der Casa Sollievo della Sofferenza in San Giovanni Rotondo zeigten. Der Verschluss eines kleinen Lochs in der Herzwand – des so genannten persistierenden Foramen ovale (PFO), das bei 25 bis 30 Prozent aller Menschen angeboren ist – verminderte die Anzahl der Migräneattacken erheblich.
Bei 82 Patienten mit mäßiger bis schwerer Migräne wurde mittels Katheter das Loch im Herzen mit einem kleinen Schirmchen verschlossen. Nach sechs Monaten maßen die Mediziner Häufigkeit und Schwere der Anfälle und verglichen sie mit einer Kontrollgruppe, die mit den bisher üblichen Medikamenten behandelt worden war. Die operierten Patienten litten insgesamt unter 50 Prozent weniger Migräneattacken, die auch oft weniger schwer ausfielen. Bei 34 Prozent der Studienteilnehmer verschwand die Migräne sogar ganz, was bei medikamentöser Behandlung nur bei 7 Prozent der Fall war.
Was der Verschluss des Lochs genau bewirkt, wurde nicht untersucht. Vielleicht gelangen vorher winzige Plaques, so genannte Mikroemboli, durch das offene Foramen ovale in den arteriellen Blutkreislauf und von dort ins Gehirn, spekulieren Vigna und Kollegen. Die Plaques könnten dort die Durchblutung beeinträchtigen und so Migräneattacken begünstigen.
Ein offenes Foramen ovale – es kann etwa als Relikt des fötalen Blutkreislaufs unverschlossen bleiben – wird mit verschiedenen Krankheiten in Verbindung gebracht, beispielsweise einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle. Migränepatienten tragen den Defekt häufiger als der Durchschnitt der Bevölkerung, jedoch tritt er nicht bei allen auf. Nicht jedem der etwa zehn Millionen Migränepatienten in Deutschland wird also in Zukunft mit der Schirmchenmethode geholfen werden können. Wer eine Kombination von PFO und Migräne aufweist, dessen Heilungschancen steigen jedoch. (ff)
Bei 82 Patienten mit mäßiger bis schwerer Migräne wurde mittels Katheter das Loch im Herzen mit einem kleinen Schirmchen verschlossen. Nach sechs Monaten maßen die Mediziner Häufigkeit und Schwere der Anfälle und verglichen sie mit einer Kontrollgruppe, die mit den bisher üblichen Medikamenten behandelt worden war. Die operierten Patienten litten insgesamt unter 50 Prozent weniger Migräneattacken, die auch oft weniger schwer ausfielen. Bei 34 Prozent der Studienteilnehmer verschwand die Migräne sogar ganz, was bei medikamentöser Behandlung nur bei 7 Prozent der Fall war.
Was der Verschluss des Lochs genau bewirkt, wurde nicht untersucht. Vielleicht gelangen vorher winzige Plaques, so genannte Mikroemboli, durch das offene Foramen ovale in den arteriellen Blutkreislauf und von dort ins Gehirn, spekulieren Vigna und Kollegen. Die Plaques könnten dort die Durchblutung beeinträchtigen und so Migräneattacken begünstigen.
Ein offenes Foramen ovale – es kann etwa als Relikt des fötalen Blutkreislaufs unverschlossen bleiben – wird mit verschiedenen Krankheiten in Verbindung gebracht, beispielsweise einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle. Migränepatienten tragen den Defekt häufiger als der Durchschnitt der Bevölkerung, jedoch tritt er nicht bei allen auf. Nicht jedem der etwa zehn Millionen Migränepatienten in Deutschland wird also in Zukunft mit der Schirmchenmethode geholfen werden können. Wer eine Kombination von PFO und Migräne aufweist, dessen Heilungschancen steigen jedoch. (ff)
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