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News: Spielend lernen

Die Planungsfähigkeit von Grundschulkindern aus sozialen Brennpunktgebieten läßt sich durch ein spielorientiertes Training deutlich verbessern. Wie eine unter der Leitung von Professor Walter Hussy und Dr. Annemarie Fritz am Psychologischen Institut der Universität zu Köln angefertigte Studie belegt, waren Kinder, die ein spielbasiertes Trainingsprogramm absolviert hatten, in ihrer Planungsfähigkeit Kindern einer Kontrollgruppe weit überlegen.
Da der allgemeine Aufbau der Förderung vor allem darauf ausgerichtet ist, die Kinder zur selbständigen Planungsfähigkeit anzuleiten, folgt die Förderung einem systematischen Aufbau komplexer werdender Spielhandlungen. In einer ersten Phase geht es zunächst um die Förderung von Neugier und Explorationsfreude; hier findet noch keine eigenständige Planung der Kinder statt. Die Kinder sollen lernen, sich aktiv ihre Umgebungsbedingungen zu erschließen und dabei Erfahrungen über die Dinge und zugleich Fertigkeiten im Umgang mit den Dingen erwerben. Im Anschluß an diese Phase werden Spielthemen zur Ausführung von Rollen-Phantasie- und Bauspielen vorgegeben.

Eingekleidet in eine Geschichte werden das Handlungsziel und der Handlungsablauf in strukturierter Form vorgegeben. Gestützt auf die Erfahrungen aus der ersten Phase gelingt es den Kindern allmählich, nach einem ersten Nachspielen die Spielhandlungen selbständig weiter auszugestalten. Von hier aus wird eine Verselbständigung der Kinder angestrebt, so daß sie letztlich eigenständig – in Absprache miteinander – ein Ziel formulieren, dessen Realisierung planen und den Plan in eine Spielhandlung umsetzen können. Um die metakognitiven Prozesse der Planerstellung und Plankontrolle über das Spiel hinaus zu vertiefen und die Kinder zur Verbalisation anzuleiten, wird der Ablauf der Stunden durch Kreisgepräche strukturiert, in denen die Kinder gestützt auf eine Planungsvorlage ihr Vorgehen verbalisieren und ausgeführte Handlungen evaluieren sollen.

An der Studie nahmen 31 Erstkläßler teil, die eine Schule in einem sozialen Brennpunkt besuchten. Eine Gruppe (15 Kinder) erhielt das gezielte Spieltraining, während die parallelisierte Kontrollgruppe (16 Kinder) an einer allgemeinen Spiel- und Bastelförderung teilnahm. Das Ergebnis des Gruppenvergleichs erlaubt die eindeutige Aussage, daß die Spielförderung einen überzufälligen und sehr bedeutsamen Effekt auf die zur Operationalisierung herangezogenen, nicht direkt trainierten Variablen ausgeübt hat.

An der vorliegenden Untersuchung nahmen Kinder der ersten drei Klassen einer Kölner Integrationsschule teil. Es wurden sowohl ein "Rollen-" oder "Phantasiespiel" als auch ein "Bau-" bzw. Konstruktionsspiel" hinsichtlich ihrer Verbesserung der planerischen Fähigkeiten der Kinder getestet. Während des "Phantasiespiels" wird den Kindern eine Abenteuergeschichte erzählt, an deren Handlung sie anschließend als Mitwirkende teilnehmen. Im "Bauspiel" haben die Kinder zum Beispiel die Aufgabe, aus verschieden großen Bausteinen nach vorgegebene Regeln einen Turm zu bauen. Diese Spielthemen hatten sich in vorausgehenden Untersuchungen als vielversprechend erwiesen.

Wie die Psychologen der Universität zu Köln in ihrer Studie zeigen, läßt sich die Planungsfähigkeit der Kinder im allgemeinen zwar verbessern, in den konkreten Spielformen wurden aber gravierende Unterschiede im Trainingserfolg festgestellt. So sind die Kinder nicht in der Lage, Spielobjekte außerhalb des kennengelernten Zusammenhanges einzusetzen.

Während des "Rollenspiels" zeigte sich außerdem, daß es den meisten Kindern schwer fällt bzw. unmöglich ist, sich in die Rolle anderer zu versetzen. Die Kölner Psychologen weisen deshalb ausdrücklich darauf hin, daß das Trainingsprogramm, insbesondere bei "Rollen-" oder "Symbolspielen" exakt an die Entwicklungsvoraussetzungen der Kinder angepaßt sein muß.

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