News: Stabil aber stürmisch
Dass das Wetter auf dem Jupiter stabiler ist als hier auf der Erde, hat vor allem zwei Gründe. Erstens erreicht den Jupiter im Vergleich zur Erde nur etwa vier Prozent der Sonnenenergie, zweitens - und das ist nach neuester Erkenntnis der wesentliche Punkt - hat der Jupiter keine feste Oberfläche. So ist die Atmosphäre keiner Reibung ausgesetzt, durch die auf der Erde das kleinräumige Wetter bestimmt ist.
Wenn diese Reibung - wie auf dem Jupiter oder den anderen großen Gasplaneten - fehlt, sind die Wolkenbewegungen vornehmlich von der Rotationsgeschwindigkeit und dem Radius des Planeten, sowie den Reibungskräften innerhalb der Atmosphäre abhängig. Dies ergaben Simulationen einer Arbeitsgruppe um Semion Sukoriansky von der Ben-Gurion University of the Negev in Beer-Sheva, die mithilfe der so genannten Kolmogorov-Batchelor-Kraichnan-Theorie die turbulente Strömungen in den Atmosphären der Gasriesen berechnet hatte.
Die Sonneneinstrahlung spielt demnach nur insofern eine wichtige Rolle, als dass sie so schwach ist. Sie führt den Atmosphären der Gasriesen nur so viel Energie zu, dass es nicht zu lokalen Unruhen kommt, die ihrerseits das gleichmäßige Bild zerstörten.
Je weiter ein Gasplanet von der Sonne entfernt ist, umso stabiler ist deshalb auch sein Wettergeschehen. Wobei "stabil" jedoch nicht mit "ruhig" gleichzusetzen ist. So strömen die Stürme auf dem Neptun mit beinahe 2000 Kilometern pro Stunde um den Planeten - tagein, tagaus, jahrein, jahraus.
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