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Weltraumschrott: Starlink-Satellit verglühte über Mitteleuropa

In einer spektakulären Feuerkugel verglühte am 27. August 2024 ein Starlink-Satellit am Nachthimmel über der Schweiz und Italien. Er war auch von Süddeutschland aus zu sehen.
Eine orange bis weiße Leuchtspur, die in einzelne Fragmente zerfällt, zieht sich über den schwarzen Himmel.
Fand am 27. August 2024 sein feuriges Ende: Der Starlink-Satellit 2382 verglühte über der Schweiz und Italien.

Mehr als 6600 Satelliten der Megakonstellation Starlink umrunden derzeit die Erde. Aber immer wieder werden welche von ihnen zum Absturz in die Erdatmosphäre gebracht, wenn sie ihre Lebensdauer überschritten haben, defekt sind oder ihnen der Treibstoff für die Ausrichtung zur Erde ausgeht. Dann werden die letzten Treibstoffvorräte verbrannt, um diese Satelliten näher an die Erdatmosphäre heranzubringen. Danach erledigt unsere Lufthülle den Rest durch Reibung, die Satelliten sinken immer tiefer, treten dann in die tieferen Luftschichten ein und verglühen schließlich.

Dies ist am Abend des 27. August 2024 um 21:29 Uhr MESZ mit dem Starlink-Satelliten Nummer 2382 passiert. Er begann seinen Abstieg über Nordfrankreich, passierte dabei Paris etwas nördlich, um dann über der Schweiz hell aufzuleuchten. Als spektakuläre Feuerkugel überflog er dabei den Pruntruter Zipfel (Porrentruy) und Luzern, passierte den zentralen Alpenbogen, flog über den Kanton Graubünden hinweg und erreichte Norditalien über der Kleinstadt Tirano. Über dem Gardasee erlosch die Feuerkugel schließlich. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Bruchstücke des Satelliten den Erdboden erreicht haben; die Starlink-Satelliten bestehen aus relativ leichten Materialien, die vollständig verglühen. Auch über Süddeutschland war der Absturz gut zu sehen, wie zahlreiche Augenzeugenberichte aus Baden-Württemberg belegen.

Solche Ereignisse werden in Zukunft immer öfter zu sehen sein, wenn vermehrt Satelliten aus Megakonstellationen durch Verglühen in der Atmosphäre entsorgt werden. Zudem sind ja neben Starlink noch weitere Konstellationen mit Tausenden von Satelliten in niedrigen Erdumlaufbahnen geplant, deren Mitglieder eines Tages auch in der Erdatmosphäre verglühen werden.

Immerhin geht Starlink und damit die Firma SpaceX von Elon Musk vorsichtig vor, wenn sie ihre Satelliten mit den Falcon-9-Raketen starten. Die Rakete setzt ihre bis zu 40 Satelliten in einer Umlaufbahn von nur etwa 160 Kilometer Höhe ab, diese müssen mit ihren Bordtriebwerken aus eigener Kraft ihre Einsatzorbits erreichen. Geht etwas schief, dann verglühen die Satelliten und die zweite Stufe der Rakete binnen weniger Tage. Dies war am 11. Juli 2024 zuletzt der Fall, als die zweite Stufe nicht zum zweiten Mal zündete. Sie blieb mitsamt den Satelliten in der niedrigen Bahn zurück und binnen zweier Wochen war alles verglüht.

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