Straßburg: Steinzeitlicher Friedhof
Zu Lebzeiten bauten sie Lehmhäuser auf Holzpfählen, gingen auf die Jagd mit Pfeilen aus Feuerstein und züchteten Getreide, das sie zwischen Holzpfählen zermahlten: Die Leute der Großgartacher Kultur. In Entzheim bei Straßburg sind Archäologen nun auf eine Nekropole jener Menschen gestoßen – die größte Nekropole im ganzen Elsaß.
Gleich 44 Gräber haben die Forscher entdeckt – sechs davon stammen aus der frühen Jungsteinzeit um 5400 v. Chr., die restlichen aus der so genannten Großgartacher Kultur, die zwischen 4700 und 4500 v. Chr. in Süddeutschland verbreitet war. Der Name bezieht sich auf den ersten Fundort in der Nähe von Heilbronn, wo 1901 die charakteristischen, mit Stichreihenbändern verzierten Knickwandbecher, Fußbecher und Zipfelschalen gefunden wurden.
Auch in Entzheim waren die Toten für das Jenseits bestens ausgestattet: Tongefäße und Schmuck, aber auch bereits zersetztes organisches Material war in den Gräbern enthalten: Die Archäologin Céline Leprovost von Pôle d'Archéologie Interdépartemental Rhénan vermutet, dass den Verstorbenen geflochtene Körbe und Speisen mitgegeben wurden.
Die Großgartacher Leute begruben ihre Toten auf dem Rücken liegend und richteten sie entweder nach Nordwest oder Südost aus. Nicht nur diese Praxis gibt den Forschern Rätsel auf: Erklärungen fehlen bislang auch für die Urnen, in denen offenbar menschliche Knochen gesammelt wurden und für die auffallend große Zahl der Kinder unter den Verstorbenen. Denn eigentlich hatte sich das Expertenteam auf gallo-romanische Zeugnisse am Fundort eingestellt – das hohe Alter der Fundstücke war eine große Überraschung, erklärt Ausgrabungsleiter Michael Landolt.
Tabea Rueß
Gleich 44 Gräber haben die Forscher entdeckt – sechs davon stammen aus der frühen Jungsteinzeit um 5400 v. Chr., die restlichen aus der so genannten Großgartacher Kultur, die zwischen 4700 und 4500 v. Chr. in Süddeutschland verbreitet war. Der Name bezieht sich auf den ersten Fundort in der Nähe von Heilbronn, wo 1901 die charakteristischen, mit Stichreihenbändern verzierten Knickwandbecher, Fußbecher und Zipfelschalen gefunden wurden.
Auch in Entzheim waren die Toten für das Jenseits bestens ausgestattet: Tongefäße und Schmuck, aber auch bereits zersetztes organisches Material war in den Gräbern enthalten: Die Archäologin Céline Leprovost von Pôle d'Archéologie Interdépartemental Rhénan vermutet, dass den Verstorbenen geflochtene Körbe und Speisen mitgegeben wurden.
Die Großgartacher Leute begruben ihre Toten auf dem Rücken liegend und richteten sie entweder nach Nordwest oder Südost aus. Nicht nur diese Praxis gibt den Forschern Rätsel auf: Erklärungen fehlen bislang auch für die Urnen, in denen offenbar menschliche Knochen gesammelt wurden und für die auffallend große Zahl der Kinder unter den Verstorbenen. Denn eigentlich hatte sich das Expertenteam auf gallo-romanische Zeugnisse am Fundort eingestellt – das hohe Alter der Fundstücke war eine große Überraschung, erklärt Ausgrabungsleiter Michael Landolt.
Tabea Rueß
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