News: Tempel auf Tempel
Im drittältesten Tempel fanden sie an die Tausend "wegwerfbare rituelle Utensilien", darunter kleine Pavianstatuen und Tongefäße. Gemäß den damaligen Gebräuchen durfte man Gegenstände, die in religiösen Zeremonien verwendet wurden, nicht entweihen, sondern musste sie innerhalb der Tempelmauern aufbewahren. Bisher fanden die Archäologen bei der Analyse der Fundstücke noch keine Inschriften, die stichhaltige Hinweise darüber liefern könnten, wie die religiösen Riten dieser Zeit ausgesehen haben könnten.
Die Forscher entdeckten entlang des Tempels eine Beerdigungsstätte, die etwa 50 kleine Gräber aus verschiedene Perioden umfasst. Die Untersuchungen eines großen Grabes aus der Ersten Dynastie (in etwa 3000 v.Chr.) förderten eine ganze Reihe von Fundstücken wie Tonwaren sowie Stein- und Bronzegefäßen zu Tage.
Die Archäologen unter der Schirmherrschaft der Netherlands Foundation for Archaeological Research in Egypt wählten vor zehn Jahren dieses Gebiet als Ausgrabungsort auf Grund von sichtbaren Mauerresten und Tonscherben aus. Anwachsende Bevölkerungszahlen im Nildelta erschweren indes archäologische Untersuchungen in der Region. Da nur fünf Prozent Ägyptens bewohnbar sind, konkurrieren Ausgrabungen mit Landwirtschaft und der Ausbreitung von Infrastruktur und Städten.
Der Heidelberger Verlag Spektrum der Wissenschaft ist Betreiber dieses Portals. Seine Online- und Print-Magazine, darunter »Spektrum der Wissenschaft«, »Gehirn&Geist« und »Spektrum – Die Woche«, berichten über aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.