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Dieses Wellenlängenmultiplexsystem (WDM) ermöglicht in Zukunft eine Übertragungskapazität von 80 Gbit/s pro Glasfaser. Die Deutsche Telekom setzt bereits als einer der weltweit ersten Netzbetreiber die WDM-Technologie ein.
Bei einem Test dieser Strecke wurde in Wien eine optische Schleife geschaltet. Ein in München eingespeistes 10-Gbit/s-Signal (10 Gbit = 10 Milliarden = 10 000 000 000 bit) konnte nach seiner Übertragung nach Wien und zurück in München wieder fehlerfrei empfangen werden. Die Überbrückung der mehr als 1 000 km erfolgt dabei rein optisch, also ohne den Einsatz aufwendiger, elektronischer Regeneratoren, wie sie in der heute üblichen digitalen SDH Technik (Sychronous Digital Hierarchy) in Abständen von etwa 40 km benötigt werden. Die dabei übertragene Datenrate entspricht einer Kapazität von mehr als 120 000 gleichzeitig geführten Telefongesprächen im digitalen Netz.
Der erfolgreiche Test der 10-Gbit/s-Übertragung diente als Vorbereitung für den weiteren Ausbau des PHOTON Versuchsnetzes, bei dem ein rein optisches, flexibles Datennetz zwischen Wien und München mit einem optischen Netzknoten (Cross-Connect) in Passau aufgebaut wurde. In diesem Knoten kann jede der acht Wellenlängen einzeln geschaltet werden. Die beiden Endknoten für Wien und München sowie der optische Cross-Connect für Passau wurden von Siemens entwickelt. Das PHOTON-Netz befindet sich derzeit in der abschließenden Testphase, in der zweiten Hälfte dieses Jahres wird es für aus-gewählte externe Testanwendungen zur Verfügung stehen.
Die deutsche Strecke von Passau nach München wurde von der Deutschen Telekom mit den optischen Verstärkern von Lucent Technologies, die in den Bell Labs Nürnberg entwickelt wurden, ausgerüstet. Lucent lieferte darüber hinaus die 10- Gbit/s-Terminals für Wien und München. Lucent setzt im 10-Gbit/s-Sendeteil Laser von Philips Niederlande ein. Weitere Endeinrichtungen für das Versuchsnetz stammen von Siemens und der Deutschen Telekom.
Für das österreichische Versuchsnetz lieferte Siemens die optischen Verstärker der 320 km langen Strecke zwischen Wien und Passau. Dieses Produkt, das erstmalig in Österreich zum Einsatz kommt, bietet eine vollständige Streckenüberwachung und die Möglichkeit der Einbindung in das Netzmanagement der bestehenden digitalen Netze. Zur Dispersionskompensation werden kompensierende Fasern von Lucent Denmark eingesetzt.
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