Mondforschung: Ungewöhnliches Mondgestein
Die NASA-Mondsonde „Lunar Reconnaissance Orbiter“ (LRO) hat seit ihrem Start im Juni 2009 schon viel Neues über den Erdtrabanten zu Tage gefördert. Nun haben zwei Forscherteams Infrarotspektren des DIVINER-Radiometers auf dem LRO ausgewertet, um die mineralogische Zusammensetzung der Mondoberfläche zu untersuchen. Die hochaufgelösten Spektren offenbarten Details, die bisher verborgen geblieben waren. Das Team von Benjamin Greenhagen vom Jet Propulsion Laboratory in Pasadena stieß auf quadratkilometergroße Gebiete, in denen der Mondboden ungewöhnlich reich an Siliziumdioxid ist. Sie entsprechen den schon länger bekannten „red spots“, in denen ungewöhnlich hohe Konzentrationen des radioaktiven Elements Thorium gefunden wurden.
Auf vier dieser Bereiche konzentrierten sich die Wissenschaftler um Timothy Glotch von der Stony Brook University im US-Bundesstaat New York. Die dort aufgenommenen Infrarotspektren lassen sich am besten erklären, wenn die Mondoberfläche Quarz oder Alkalifeldspat enthält. Material dieser mineralischen Zusammensetzung findet sich nirgendwo sonst auf dem Erdtrabanten, erinnert aber an die vulkanischen Gesteine Rhyolith oder Granit, die auf der Erde vorkommen. Diese bilden sich, wenn Magma in der Tiefe wiederholt teilweise kristallisiert und wieder aufschmilzt. Solche Differenzierungsvorgänge hatten die Astronomen auf dem Mond bisher nicht vermutet, weil er als ziemlich kleiner Himmelskörper schon sehr früh – vor rund vier Milliarden Jahren – komplett erstarrte. Tatsächlich war bisher dort auch nur Basalt gefunden worden, der aus unverändertem, ursprünglichem Magma entsteht.
Maike Pollmann, Manuela Kuhar
Auf vier dieser Bereiche konzentrierten sich die Wissenschaftler um Timothy Glotch von der Stony Brook University im US-Bundesstaat New York. Die dort aufgenommenen Infrarotspektren lassen sich am besten erklären, wenn die Mondoberfläche Quarz oder Alkalifeldspat enthält. Material dieser mineralischen Zusammensetzung findet sich nirgendwo sonst auf dem Erdtrabanten, erinnert aber an die vulkanischen Gesteine Rhyolith oder Granit, die auf der Erde vorkommen. Diese bilden sich, wenn Magma in der Tiefe wiederholt teilweise kristallisiert und wieder aufschmilzt. Solche Differenzierungsvorgänge hatten die Astronomen auf dem Mond bisher nicht vermutet, weil er als ziemlich kleiner Himmelskörper schon sehr früh – vor rund vier Milliarden Jahren – komplett erstarrte. Tatsächlich war bisher dort auch nur Basalt gefunden worden, der aus unverändertem, ursprünglichem Magma entsteht.
Maike Pollmann, Manuela Kuhar
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