News: Ursprung in Asien
Eine Gelegenheit, die sie sich natürlich nicht entgehen ließen. Aus ihrer bisherigen Heimat Asien, so lautet die gängige Vermutung, wanderten sie über die Beringstraße nach Nordamerika und letztendlich Europa ein. Ob der Ursprung allerdings wirklich in Asien lag, war nie endgültig geklärt – denn es ist reichlich knifflig, die Fossilien aus den verschiedenen Kontinenten zeitlich so exakt einzuordnen.
Eine eindeutige Spur gibt es allerdings: Das freigesetzte Methan veränderte damals das Verhältnis der Kohlenstoffisotope zueinander. Diese Signatur können Forscher nun in Carbonat-Gesteinen wie Fossilien aufspüren und daran die Grenze zwischen Paläozän und Eozän festmachen.
Gabriel Bowen von der University of California in Santa Cruz und seine Kollegen wiesen nun in Ablagerungen der Lingcha-Formation im südchinesischen Hengyang Basin die unmissverständlichen Zeichen nach. So konnten sie anschließend die dort gefundenen Fossilien zeitlich einordnen und mit ähnlichen Funden in Nordamerika und Europa vergleichen. Vorsichtshalber sicherten sie ihre Daten noch durch die magnetische Ausrichtung der Minerale ab, die darin das jeweilige Erdmagnetfeld widerspiegeln.
Die Ergebnisse bestätigen die "Out-of-Asia"-Hypothese zumindest für einige Gruppen. Die ausgestorbene Familie der Hyaenodontidae beispielsweise findet sich in China in älteren Schichten als in Nordamerika – sie muss also dort entstanden und dann nach Nordosten gewandert sein. Und auch die ersten Vertreter der Primaten und der Huftiere – Unpaarhufer (Perissodactyla) wie Paarhufer (Artiodactyla) treten jedenfalls in China mindestens gleichzeitig, wenn nicht früher auf. Wahrscheinlich sind sie also ebenfalls asiatischen Ursprungs.
Damit ist wieder ein kleines Puzzlestück im Rätsel um die Evolution der Säugetiere gefunden. Das Zusammensetzen des Gesamtbildes ist keine leichte Aufgabe, denn manche Gruppen sind womöglich in den tropischen Regionen Asiens oder gar Afrika entstanden. Dort jedoch haben sich nur wenige Fossilien erhalten, sodass so manche Lücke bleiben wird.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.