News: UV-Licht weckt schlafende Nomaden
Daher studierte die Genetikerin Virginia Walbot von der Stanford University die Auswirkungen kurzwelliger UV-Strahlung auf Getreidepflanzen, die auf einem nahegelegenen Versuchsfeld im Freiland wuchsen. Sie sammelte Pollen ein und bestrahlte sie im Labor drei Minuten lang mit UV-Licht. Dadurch simulierte die Forscherin jene UV-Menge, welche die Erdoberfläche in Patagonien und anderen Regionen der südlichen Hemisphäre erreicht, wenn das Ozonloch saisonal bedingt besonders groß ist. Mit dem Pollen bestäubte Walbot dann Pflanzen auf einem benachbarten Feld.
Das Ausmaß der Transposon-Wanderung maß die Wissenschaftlerin, indem sie nach rötlichen Flecken auf den Getreidekörnern suchte. Diese Veränderung diente als Anzeichen dafür, daß ein Transposon in ein Gen zur Produktion eines Farbstoffes gesprungen ist. Sieben von 19 Ähren und 6,2 Prozent der Körner zeigten Flecken – bei normalen Pflanzen liegt der Anteil unter einem Prozent. Die Mutationsrate war also so stark erhöht, daß die Verminderung der Ozonschicht ernsthafte Konsequenzen haben kann, wenn sie sich auf die Pflanzenwelt auswirkt (Nature vom 4. Februar 1999).
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